Jürgen Melzer weiter auf Formsuche: 3-Satz-Niederlage im Marseille-Viertelfinale.
Österreichs Tennis-Ass Jürgen Melzer hat am Freitag im Viertelfinale des ATP-Turniers von Marseille gegen den ungesetzten Dimitrij Tursunow eine empfindliche 4:6,6:2,1:6-Niederlage kassiert. Der Russe rangiert in der Weltrangliste als 129. 119 Plätze hinter Melzer, spielte aber äußerst effizient. Nach einer Spielzeit von 102 Minuten erhöhte der 28-Jährige im Head-to-Head mit Österreichs Nummer eins auf 3:1.
Starken Start nicht genützt
Melzer war mit einem Break gut in die Partie gestartet, doch mit dem sofortigen Rebreak signalisierte Tursunow schon früh seine Möglichkeiten. Nachdem Melzer bei 2:2 zwei weitere Breakchancen vergeben hatte, ging es bis zum 5:4 für den Moskowiter mit dem Service weiter. Im nächsten Game benötigte der Außenseiter abermals nur eine Chance, um Melzers Aufschlag zu durchbrechen und ihm Satz eins abzunehmen.
Im zweiten Durchgang schien Österreichs "Sportler des Jahres" den Ernst der Lage zu erkennen, zog rasch auf 4:0 davon. Danach brauchte der 29-Jährige nur noch zum 6:2 auszuservieren. Doch sein Gegner konterte perfekt. Wieder brauchte er nur je eine Breakchance, um auf 4:0 zu stellen, bei 5:0 fand Tursunow gar schon zwei Matchbälle vor.
Der als Nummer vier gesetzte Melzer wehrte sie beide ab und machte noch das Ehren-Game in Satz drei, bei eigenem Aufschlag sicherte sich Tursunow mit seinem insgesamt dritten Matchball aber doch das Halbfinal-Duell mit dem topgesetzten Schweden Robin Söderling. Um den anderen Finalplatz spielen der Kroate Marin Cilic und der der drittgereihte Michail Juschnij.
Juschnij könnte Melzer überholen
Der Russe hatte Jo-Wilfried Tsonga (6) ausgeschaltet, Frankreichs Topmann gegen Österreich beim Davis-Cup-Hit in zwei Wochen im Schwechater Flughafen-Hangar 3. Melzer hatte diese Woche keine Punkte zu verteidigen, ihm wird nächste Woche aber sein vorjähriges Dubai-Halbfinale aus der Wertung fallen. Der Niederösterreicher lässt das Turnier in den Emiraten heuer zugunsten einer besseren Davis-Cup-Vorbereitung aus. Juschnij würde beim Marseille-Turniersieg schon diese Woche wieder Melzer aus den Top Ten drängen.
Marach im Doppel erfolgreich
Der Steirer Oliver Marach zog indessen in Buenos Aires an der Seite des Argentiniers Leonardo Mayer in das Doppelfinale ein. Das ungesetzte Gespann fertigte das russisch-ukrainische Duo Igor Andrejew/Alexandr Dolgopolow 6:2,6:1 ab. Die Endspiel-Gegner standen aufgrund einer Regenunterbrechung vorerst noch nicht fest. Für Marach wird es um seinen neunten ATP-Doppeltitel gehen.