ATP-Finals

Murray siegt in Thriller über Nishikori

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3:20-Stunden-Kampf im bisher besten Match des Turniers.

Andy Murray und Kei Nishikori haben am Mittwoch ein Stück Tennis-Geschichte geschrieben bei den mit 7,5 Mio. Dollar dotierten ATP-Finals in London: Im bisher längsten, auf drei Gewinnsätze ausgetragenen Match der Turniergeschichte setzte sich der topgesetzte Brite gegen den starken Japaner Kei Nishikori nach nicht weniger als 3:20 Stunden mit 6:7(9),6:4,6:4 durch und steht fast im Halbfinale.

Der 29-jährige Schotte, der das Jahr als Nummer eins der Welt beschließen möchte, könnte noch am Mittwochabend als zweiter Halbfinalist nach Novak Djokovic feststehen. Dazu müsste der Kroate Marin Cilic in der Gruppe "John McEnroe" aber den Weltranglisten-Dritten Stan Wawrinka schlagen. Nach dem zweiten Sieg hat Murray aber weiterhin Kurs auf den ersten Titel beim Saisonfinale der ATP gehalten.

Murray und Nishikori liefern sich harten Fight
Zudem hat er sich für die bittere Fünfsatz-Niederlage im Viertelfinale bei den US Open in New York an dem Weltranglisten-Fünften revanchiert. Auch in der ersten Davis-Cup-Runde Anfang März in Birmingham hatten sich Murray und Nishikori einen erbitterten Kampf geliefert, ehe Murray nach 4:54 Stunden und fünf Sätzen die uneinholbare 3:1-Führung der Briten gegen Japan erspielt hatte.

Einen Kampf auf Biegen und Brechen erlebten auch die Zuschauer in der O2-Arena. Murray hatte im ersten Satz zwei Bälle zur 1:0-Führung vergeben, ehe Nishikori seinen fünften Satzball zum 11:9 im Tiebreak nützte. Allein der erste Satz dauerte 85 Minuten. Im zweiten Durchgang führte Murray schon 2:0 und 4:2, Nishikori schaffte mit einem Rebreak das 4:4, musste dann aber selbst den Aufschlag wieder abgeben. Auch im dritten Durchgang holte der Asiate ein 2:5 fast noch auf, bei 5:4 servierte Murray dann aber aus. Es war das bisher beste Match des laufenden Turniers.

Harte Arbeit für Murray
Murray, der sich für die obligatorische Pressekonferenz erst zwei Stunden nach dem Match zur Verfügung stellen wollte, meinte noch auf dem Platz: "Ich habe wirklich hart gefightet. Kei hat mich sehr viel laufen lassen und hat viele Punkte diktiert." Er habe dann ein paar freie Punkte bei seinem Aufschlag mehr bekommen. "Ich habe ihn dann härter arbeiten lassen bei seinem Aufschlag und genug Breaks gemacht, um zu gewinnen."

Seine aktuelle Siegesserie erhöhte Murray nun schon auf 21:0-Siege und er wird auch am Freitag gegen Wawrinka Favorit sein. "Dafür arbeitet man, für diese Momente, große Matches, an Schauplätzen wie hier und bei toller Atmosphäre." Murray fühlt sich nach den Strapazen des Tages und der letzten Wochen "okay". "Es sind jetzt hoffentlich noch drei Tage in dieser Saison, und ich werde mein Bestes geben, noch so viele Matches zu gewinnen wie ich kann", versprach der zweifache Olympiasieger.

Sein großer Konkurrent um den Tennis-Thron, Novak Djokovic, hatte sich in Gruppe "Ivan Lendl" schon am Dienstag seinen Halbfinal-Platz gesichert. Am Donnerstag (21.00 Uhr MEZ) kämpft Österreichs Aufsteiger Dominic Thiem im direkten Duell mit Milos Raonic (CAN-4) um den Halbfinal-Einzug.

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