Doping-Vorwurf
NADA-Verfahren gegen Hempel
03.07.2009
Kärntner startet am Wochenende trotzdem beim Ironman.
Der Vorwurf, wonach der Triathlet und Ex-Radprofi Hannes Hempel eine verbotene Substanz an Bernhard Kohl weitergegeben haben soll, beschäftigt nun auch die Nationale Anti-Doping Agentur Austria. Die NADA hat ein Verfahren gegen Hempel eingeleitet und bei ihrer Rechtskommission einen Antrag auf Sicherungs- und Disziplinarmaßnahmen eingebracht.
Start beim Ironman
Wie die vom Anwalt Gernot Schaar geleitete
Rechtskommission am Freitag mitteilte, hat der Kärntner vor einer möglichen
vorläufigen Suspendierung gemäß dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur sieben
Tage Zeit für eine persönliche Stellungnahme. Damit steht seinem Antreten
beim Ironman Austria am Sonntag in Klagenfurt diesbezüglich nichts im Wege.
Verfahren nach Akteneinsicht
Der Vorwurf Kohls, er habe vor der
Tour de France 2008 von Hempel das EPO-Präparat CERA erhalten, ist in der
Öffentlichkeit bereits seit einigen Wochen bekannt. Die NADA wurde nun
aktiv, nachdem sie dank eines jüngsten Erlasses des Justizministeriums
Einsicht in Akten der Soko Doping erhalten hatte. Demnach besteht bei Hempel
der Verdacht des Verstoßes gegen das Anti-Dopinggesetz.
Keine sofortige Supsendierung
Eine sofortige vorläufige
Suspendierung Hempels, eine sogenannte Sicherungsmaßnahme, war für Schaar
kein Thema. Dies sei nur bei Vorliegen einer positiven A-Probe zwingend
vorgeschrieben, erklärte der Jurist. Hempel, der Kohls Aussagen als Lügen
bezeichnete, hat sich stets vehement von Doping distanziert und in einer
eidesstattlichen Erklärung wissen lassen, er habe Dopingsubstanzen weder
jemals beschafft oder weitergegeben noch selbst konsumiert.
Bei einer Einvernahme durch die Soko Doping hatte der 35-Jährige Anfang Juni die Weitergabe von CERA an Kohl zugegeben. "In einem psychischen Ausnahmezustand", wie sein Anwalt Hasslacher am Freitag erneut feststellt. Hempel hat diese Aussage dann auch widerrufen.
"Alles aufklären"
Hannes Hempel, der von der NADA
in dieser Woche zwei Dopingtests unterzogen wurde, will "sein Bestes" zur
Aufklärung beitragen. "Es ist mir selbst das größte Anliegen, nach dem
Rennen alle Anschuldigungen von Herrn Kohl restlos aufzuklären. Ich betone:
Restlos!", ließ Hempel am Freitag in einer Aussendung wissen.