Australian Open

Nadal darf aufatmen

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Spanier feierte wie Federer und Murray sicheren Auftaktsieg in Melbourne.

Rafael Nadal hat am Montag nach seinem klaren Erstrundensieg bei den Australian Open hörbar durchgeatmet. Der 6:3,6:2,6:2-Erfolg über den Russen Michail Juschnij war für den neunfachen French-Open-Sieger keine Selbstverständlichkeit, war er doch zuletzt in Doha nach zweieinhalb Monaten Pause gleich zum Auftakt ausgeschieden. Mühelos weiter kamen auch Roger Federer und Andy Murray.

Der Schweizer Weltranglisten-Zweite setzte sich gegen den 31-jährigen Taiwanesen Lu Yen-hsun mit 6:4,6:2,7:5 durch. Federer kam im Gegensatz zu Nadal durch den Brisbane-Titel samt 1.000. Einzelsieg mit viel Selbstvertrauen nach Melbourne. Er trifft nun auf Simone Bolelli (ITA).

Nadal beseitigte Selbstzweifel
Und auch Nadal scheint im Grand-Slam-Modus nun doch wieder zum echten Titelanwärter gewandelt. "Das ist ein sehr positives Resultat für mich", gestand der 28-jährige Spanier. "Man hat immer vor dem ersten Match Zweifel, besonders in dieser Situation, in der ich hierhergekommen bin. Dieser Sieg gibt mir etwas Selbstvertrauen", erklärte der Weltranglisten-Dritte, der 2013 in Melbourne verletzt gefehlt hatte und sich 2014 im Laufe des Endspiels gegen Stan Wawrinka am Rücken verletzte. Gegen den US-Amerikaner Tim Smyczek ist er jedenfalls nun wieder haushoher Favorit.

Kaum Probleme für Murray
Andy Murray, der sich seit kurzem mit eigenem Logo präsentiert, hatte gegen den unbekannten Inder Yuki Bhambri nur im dritten Satz Mühe. Da war der Grand-Slam-Hauptfeld-Debütant und nur 317. im Ranking plötzlich 4:1 voran gelegen, ehe Murray doch noch 6:3,6:4,7:6(3) gewann.

Erste Sensation bei den Damen
Bei den Damen sorgte das Aus der als Nummer fünf gesetzten Ana Ivanovic für Staunen. Die Serbin war gegen die tschechische Doppel-Spezialistin Lucie Hradecka klar favorisiert gewesen, verlor aber 6:1,3:6,2:6. Die frühere Australian-Open-Finalistin verlor plötzlich ihren Rhythmus. "Ich habe im zweiten und dritten Satz mein Level verloren, die in Melbourne zuvor erst einmal (2011) gleich zum Auftakt verloren hatte. "Das ist wirklich enttäuschend, aber das Jahr ist noch jung und ich werde vielleicht einen anderen Zugang zu einem Event wie diesen finden", erklärte Ivanovic.

Sicher in zwei Sets weiter kamen hingegen Simona Halep (ROM-3) und Kanadas Titelhoffnung Eugenie Bouchard (7). Dafür musste sich die deutschen Hoffnungen Angelique Kerber (Dreisatz-Aus gegen die Rumänin Irina Begu) und Sabine Lisicki (ebenfalls in drei Sätzen gegen Kristina Mladenovic/FRA) schon nach dem Auftaktmatch von den Einzel-Träumen verabschieden. Dafür meldete sich Julia Görges mit einem glatten 6:1,6:1 über die Schweizer Aufsteigerin Belinda Bencic (Nr. 32) zurück. Insgesamt acht gesetzte Damen schieden bereits aus.

Scharapowa gibt sich keine Blöße
In der Night Session setzte sich auch Co-Favoritin Maria Scharapowa sicher durch. Die als Nummer zwei gesetzte Russin, wie immer auch akustisch sehr präsent, verpatzte der Kroatin Petra Martic deren 24. Geburtstag mit einem 6:4,6:1-Erfolg.

Endstation für Gulbis
Doch die zweite Sensation des Tages kam erst am späten Montagabend Ortszeit: Der erst 18-jährige Thanasi Kokkinakis (AUS), ein 1,96-m-Hüne aus Adelaide mit Spitznamen "Kokk", rang sensationell den als Nummer elf gesetzten Letten Ernests Gulbis nach 4:07 Stunden mit 5:7,6:0,1:6,7:6(2),8:6 nieder. Damit hat Australien den zweiten Aufsteiger mit griechischen Wurzeln neben Nick Kyrgios. Kokkinakis behielt gegen den Schützling von Günter Bresnik und Trainingspartner von Dominic Thiem die Nerven, während Gulbis im letzten Game zwei Doppelfehler in Folge unterliefen. Allein der letzte Satz des Thrillers dauerte 84 Minuten.

Kokkinakis, aktuell Nummr 147 der Welt, bestritt erst sein drittes Hauptbewerbsmatch in einem Major. Er hat auch im Vorjahr die zweite Runde in Melbourne erreicht (Aus gegen Nadal). Im Duell gegen seinen Landsmann Sam Groth hat Kokkinakis gute Chancen, noch eine Runde zu überstehen.

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