"Ich bin schwul"
NBA-Profi Jason Collins outet sich
29.04.2013Als erster aktiver Profi einer großen US-Liga
Der amerikanische Basketballer Jason Collins hat sich als erster NBA-Profi offen zu seiner Homosexualität bekannt. "Ich bin ein 34-jähriger NBA-Center, ich bin schwarz und ich bin schwul", erklärte der derzeit vertragslose Collins auf der Homepage der US-Zeitschrift "Sports Illustrated". Es sei eine Riesenanstrengung gewesen, dieses Geheimnis zu wahren. Collins ist der erste aktive Spieler einer der großen US-Profiligen, der diesen Schritt gemacht hat.
Auf Vereinssuche
In dieser Saison spielte Collins für die Boston Celtics sowie die Washington Wizards. Nach dem Aus der Wizards nach dem Grunddurchgang ist der 2,13 Meter große Routinier derzeit auf Vereinssuche. Mit den New Jersey Nets hatte er 2002 und 2003 jeweils das NBA-Finale erreicht, dort aber verloren.
"Glücklich" über Outing
"Ich hatte nicht vor, der erste schwule Sportler in einem großen US-Teamsport zu sein. Aber nun, da ich es bin, bin ich glücklich dieses Gespräch zu führen", sagte Collins. "Ich habe mir nicht gewünscht, das Kind in der Klasse zu sein, das die Hand hebt und sagt: 'Ich bin anders'. Aber niemand hat es sonst getan, deshalb liegt es an mir, die Hand zu heben." Er wolle seine Karriere auch nach dem Outing fortsetzen.
Clinton und Obamas gratulieren
Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton gratulierte Collins zu dem Schritt. "Ich hoffe, dass alle, vor allem Jasons Kollegen in der NBA, die Medien und seine vielen Fans, ihre Unterstützung für ihn fortsetzen und ihm jenen Respekt entgegenbringen, der ihm gebührt", sagte Clinton.
US-Präsident Barack Obama hat Basketball-Profi Jason Collins nach dessen Outing angerufen und ihm seine Unterstützung zugesichert. Obama habe dem NBA-Spieler gesagt, dass er beeindruckt sei von seiner Courage, twitterte das Weiße Haus am Dienstag. Der 34-jährige Collins hatte sich als erster Akteur der vier großen US-Profiligen offen zu seiner Homosexualität bekannt. "So stolz auf dich, Jason Collins!" twitterte First Lady Michelle Obama. "Das ist ein großer Schritt nach vorn für unser Land."
Nets, Rockets vermeiden frühzeitiges Out
Die NBA-Clubs Brooklyn Nets und Houston Rockets müssen noch nicht den vorzeitigen Urlaub antreten. Die Nets feierten am Montagabend einen 110:91-Heimsieg über die Chicago Bulls und verkürzten in der "best of seven"-Serie auf 2:3. Houston kam zu einem knappen 105:103-Heimerfolg über Oklahoma City Thunder und damit zum ersten Sieg im vierten Match. In den nächsten Spielen haben nun aber Chicago und Oklahoma wieder Heimvorteil und können damit den Sack zumachen.
Das Duell der Atlanta Hawks mit den Indiana Pacers ist dagegen nach vier Spielen ausgeglichen. Die "Falken" aus der Olympiastadt 1996 setzten sich vor eigenem Publikum 102:91 durch. Matchwinner für Atlanta war Josh Smith mit 29 Punkten und 11 Rebounds. Die Gäste aus Indianapolis verwerteten nur 38,1 Prozent ihrer Wurfversuche aus dem Feld.
In Houston kam Chandler Parsons auf 27 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists für die Gastgeber, stand aber trotzdem klar im Schatten von Thunder-Superstar Kevin Durant, der 38 Zähler verbuchte. Herausragender Brooklyn-Akteur war Brook Lopez mit 28 Punkten und 10 Rebounds.
Ergebnisse
Atlanta Hawks - Indiana Pacers 102:91 (Stand in der Serie: 2:2)
Brooklyn Nets - Chicago Bulls 110:91 (2:3)
Houston Rockets - Oklahoma City Thunder 105:103 (1:3)