Ernst Wolner spricht im Interview mit ÖSTERREICH über den Tod von Horst Skoff. Der Mediziner war mit Skoff noch einen Tag vor dessen Tod essen.
ÖSTERREICH: Ein Herzinfarkt mit 39, überrascht Sie das?
Ernst
Wolner: Ja, das ist überraschend und es für mich vor allem deshalb so
überraschend, weil ich erst letzten Freitag mit Horst Skoff noch im Wiener
Athletiksport Club (WAC) zu Mittag gegessen habe. Er wollte mit mir
besprechen, dass er sich mehr im österreichischen Tennis engagieren möchte.
Wir haben ein Tennismatch mit Staatsoperndirektor Ioan Holender und einem
Freund von mir im WAC ausgemacht – und am nächsten Tag ist er plötzlich tot.
Beim Mittagessen im WAC hat er wirklich alles andere als krank ausgeschaut.
ÖSTERREICH:
Herzinfarkte mit Ende 30 sind Zufall?
Wolner: Ich würde es als Schicksal
bezeichnen. Allerdings hat ja der Horstl nicht gerade das gesündeste Leben
geführt, hatte Übergewicht. Er hat aber meines Wissens nicht geraucht. Es
muss auch gar kein Herzinfarkt, es könnte auch eine Herzrhythmusstörung
gewesen sein. Aber darüber zu spekulieren ist jetzt sinnlos.
ÖSTERREICH:
Nehmen Herzinfarkte bei den 30-Jährigen zu?
Wolner: Nein, die
Herzkranzgefäss-assoziierten Krankheiten nehmen in der westlichen Welt in
diesem Alter sogar eher ab. Anzeichen sind ein typischer Schmerz im
Brustkorb.
ÖSTERREICH: Hat Skoff 1995 das Ende seiner Karriere nicht
verkraftet?
Wolner: Das sehe ich überhaupt nicht so. Er hat sich seither
in Kärnten mit seinem Bauernhof beschäftigt. Er hat sich ja darüber hinaus
auch schon im Kärntner Tennisverband integriert, dort einiges für die Jungen
gemacht. Er war ein ungemein auf Zusammenarbeit und Unterstützung
ausgerichteter Mensch. Darum ist sein Tod besonders traurig.