27:33 gegen Norwegen

ÖHB: WM-Träume fast schon geplatzt

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Unsere Handballer waren nur in den Anfangsminuten tonangebend.

Österreichs Träume vom Aufstieg in die Hauptrunde der Handball-Männer-WM sind so gut wie geplatzt. Nach einer 27:33 (11:16)-Niederlage gegen Norwegen am Montag vor 3.000 Zuschauern in Linköping ist ein Top-Drei-Platz in Gruppe B rechnerisch und sportlich in weiter Ferne. Nach dem Sieg gegen Brasilien und den Niederlagen gegen Japan und Norwegen halten die Österreicher bei zwei Punkten. Um die Aufstiegschancen zu wahren, muss Österreich die beiden ausstehenden Partien gegen Island (Dienstag) und Ungarn (Donnerstag) unbedingt gewinnen.

8.500 Zuseher
Beide Teams standen im 8.500 Zuschauer fassenden Cloetta Center nach ihren Niederlagen am zweiten Spieltag unter Zugzwang. Die Neuauflage des Duells der Hauptrunde der EM 2010 in Wien (30:27 für Norwegen) war also ein richtungsweisendes. Österreich startete wild entschlossen, fast wütend in die Partie. Es zeigte sich, dass klassisch europäischer Handball den Österreichern deutlich lieber ist als jener unorthodoxe zwei Tage davor gegen Japan - zumindest in den Anfangsminuten.

ÖHB-Auswahl entschlossener als zuletzt
Abwehrchef Markus Wagesreiter und seine Kollegen langten nach dem Totalausfall gegen die Japaner diesmal entschlossener zu. Nach vier Minuten führte Österreich 3:0, Norwegen gelang der erste Treffer erst in Minute acht. Nach den Anlaufproblemen fanden die ohne den kranken Kristian Kjelling spielenden Skandinavier aber immer besser ins Spiel, trafen vor allem aus dem Rückraum sehr gut und setzten sich auf 9:5 (16.) ab. Diesem Rückstand liefen die Österreicher fortan verzweifelt und schlussendlich auch erfolglos hinterher.

Norwegischer Abwehrriegel
Es wurde für die ÖHB-Auswahl immer schwieriger, den norwegischen Abwehrriegel zu knacken. Viktor Szilagyi probierte Linie ins Spiel zu bringen, die Versuche der Schützlinge von Teamchef Magnus Andersson waren aber zu durchsichtig. Und im eigenen Tor blieb die in so einem Spiel notwendige Topleistung von Schlussmann Nikola Marinovic weitgehend aus.

Österreich ging mit fünf Treffern Rückstand (11:16) in den zweiten Durchgang. Die Wende war auch da nie mehr wirklich in Griffweite, näher als auf vier Treffer (19:23/43.) kamen die Österreicher nicht mehr heran. Andersson versuchte alles, brachte u.a. Klemens Kainmüller im Rückraum in die Partie.

Spätestens nach 54 Minuten, als Norwegen 30:24 führte, war die Sache endgültig erledigt. An der Tatsache, dass die Österreicher seit 1992 gegen Norwegen nicht gewonnen haben, änderte sich nichts mehr. Auch nicht daran, dass die ÖHB-Auswahl bei dieser WM anscheinend an ihre Grenzen stößt und von der Form und Begeisterung der EM vor einem Jahr relativ deutlich entfernt ist.

Teamchef: "Stress im Angriff"
"Wir haben wie gegen Japan mit Stress im Angriff gespielt, ohne Geduld", so Teamchef Magnus Andersson. In der zweiten Halbzeit haben wir viele Chancen verworfen. Ich bin nicht zufrieden. Wir haben aber besser als gegen Japan gespielt. Wir müssen mehr als Mannschaft agieren, wir haben unser Konzept verloren. Wir müssen mit mehr Geduld spielen."

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