Olympia-Aus
ÖOC reagiert geschockt auf Tiroler Nein
16.10.2017
Olympia: 'Großer Schock' bei Stoss nach dem Nein der Tiroler.
"Es war ein großer Schock, aber das ist Teil der direkten Demokratie, das muss man akzeptieren", sagte Karl Stoss nach dem Nein der Tiroler Bevölkerung gegen eine Bewerbung von Innsbruck um Olympische Winterspiele 2026. Der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees zeigte sich besonders von den Kitzbühlern und Innsbruckern enttäuscht, wo es eine deutliche Ablehnung gab.
"Das ist jammerschade, gerade, wenn wir jetzt da sind in diesem Umfeld und diese Hügelchen sehen. Dann denkt man, wie schön wäre es, wenn man da richtige Berge sehen würde. Wenn man da Tirol hineinprojizieren könnte", sagte Stoss am Montag vor österreichischen Medienvertreten in Pyeongchang (Südkorea), die auf Einladung des ÖOC u. a. die Wettkampfstätten der Winterspiele im kommenden Februar besichtigen werden.
Bei ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat sich die Verwunderung über das "Nein" in Grenzen gehalten. Für ihn war die Zusammenlegung mit der Nationalratswahl aber auch das angeschlagene Image des IOC ausschlaggebend für den Ausgang. "Es ist eine versäumte Chance", bedauerte der 76-Jährige das Ergebnis.
Schröcksnadel: "Es macht keinen Sinn"
Der Präsident des österreichischen Skiverbandes hatte nach eigenen Aussagen das Ergebnis irgendwie kommen sehen: "Das Olympische Image hat Macken erhalten. Dazu kommt, das die Menschen kein Vertrauen mehr in die Politik haben. Wenn sich dann ein Wahlkampf so entwickelt, dann verstärkt das den Vertrauensverlust und dann fällst du mit so einem Thema eben zwischen die Ski durch. Vielleicht war es ein Fehler, das zusammenzulegen."
Zudem seien im Vorfeld nie Emotionen oder gar eine Bewegung oder eine Euphorie entstanden. Deshalb sei es nie zu einem wirklichen Gefühl für Olympia gekommen. Für Schröcksnadel ist das Thema Winterspiele in Tirol damit vorläufig erledigt. "Es ist schwierig, so etwas positiv zu argumentieren. Es macht keinen Sinn, sich mehrfach zu bewerben. Für mich ist das Thema gestorben, es ist politisch tot."