Der Österreichische Radsport-Verband will Doping-Sünder Bernhars Kohl eine zweite Chance geben: Er soll als "Drogenberater" auftreten.
Das Präsidium des Österreichischen Radsport-Verbandes (ÖRV) hat sich am Freitag dazu bekannt, Dopingsünder Bernhard Kohl, falls er Hintergründe seines Dopingvergehens nennen sollte, im ÖRV zu beschäftigen. Man finde die Dopingbeichte Kohls "sehr lobenswert". "Wir würden uns jetzt wünschen, dass er noch einen Schritt weitergeht und die Hintermänner nennt. Kommt es dazu, sind wir bereit, ihn künftig in den ÖRV zu integrieren", erklärte ÖRV-Präsident Otto Flum.
Sportbetrüger Kohl, der die Öffentlichkeit und Fans mehr als drei Monate an der Nase herumgeführt hat, solle eine Art Therapieprogramm an Schulen und in Vereinen durchführen. Der Niederösterreicher könne laut Ansicht der Verbandsspitze über "Gefahren des Drogen- und Dopingmissbrauchs beraten".
Die ÖRV-Spitze bekannte sich nach dem spektakulärsten Dopingfall im heimischen Radsport zur Österreich-Rundfahrt im kommenden Jahr. "Es gab im Präsidium einen einstimmigen Beschluss Pro Österreich Rundfahrt. Wichtig bleibt, dass sich die Österreich Rundfahrt von selbst finanziert", sagte Tour-Chefin Ursula Riha. ÖRV-Vizepräsident und Finanzreferent Herbert Kocher meinte, dass die endgültige Entscheidung über die nächste Austragung am Anfang des neuen Jahres fallen werde.