Hammer-Los für Melzer, Koubek & Co in der ersten Runde des Davis Cups 2008: Rekordsieger USA kommt.
Einen Heim-Schlager für Österreich hat die Auslosung für die Davis-Cup-Weltgruppe 2008 gebracht: Jürgen Melzer und Co. treffen vom 8. bis 10. Februar vor eigenem Publikum auf Rekordsieger USA. 18 Jahre nach dem legendären Heim-Davis-Cup im Wiener Ernst-Happel-Stadion kommen die US-Amerikaner, die vom 30. November bis 2. Dezember gegen Russland um den Titel spielen, wieder nach Österreich.
Verhaltene Freude bei Schaller
"Ein attraktiver Gegner. Das wird
eine interessante Partie", war der erste Kommentar von ÖTV-Davis-Cup-Kapitän
Gilbert Schaller. "Wir werden wohl eher keinen schnellen Belag verwenden,
spontan würde mir Sand einfallen", mutmaßte Schaller.
Fan-Ansturm erwartet
Mit diesem Gegner sollte auch die
Zuschauermisere der vergangenen beiden Heim-Länderkämpfe vorbei sein, denn
wenn ein Andy Roddick, James Blake und die weltbesten Doppelspieler Bob und
Mike Bryan nicht für großes Interesse sorgen, wer dann? "Da werden wir
sicher wieder eine gute Stimmung haben", prophezeit Schaller.
Kein Losglück
Losglück hat das ÖTV-Team in den vergangenen
Jahren in der ersten Weltgruppen-Runde aber nicht wirklich: 2004 setzte es
zur Rückkehr in die oberste Liga ein Auswärtsdebakel gegen die USA (0:5 in
Uncasville), 2005 mussten Melzer und Co. nach Australien (0:5) und in den
vergangenen zwei Jahren gab es zwar Heimspiele, doch 2006 gegen den damals
regierenden Davis-Cup-Champion Kroatien (2:3) und heuer gegen den
Vorjahresfinalisten Argentinien (1:4). Zum dritten Mal in Folge trifft
Österreich also in der ersten Weltgruppen-Runde (zumindest) auf einen
Finalisten.
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Australian Open als Vorbereitung
Der Davis Cup geht rund
eineinhalb Wochen nach dem ersten Grand-Slam-Finale in Australien in Szene,
möglicherweise gibt es da bei dem einen oder anderen US-Star Reisemüdigkeit.
Mit Roddick (Nr. 5) und Blake (7) haben die US-Amerikaner zwei
Top-Ten-Spieler im möglichen Aufgebot, auch der derzeit drittbeste Mann im
Einzel-Ranking, Mardy Fish als 40., liegt zwei Plätze vor Österreichs Nummer
1, Jürgen Melzer.
Legendärer Kampf im Happel-Stadion
Gegen die USA gab es
einen der größten "Klassiker" der heimischen Davis-Cup-Geschichte. 1990
verfolgten im Wiener Ernst-Happel-Stadion insgesamt über 40.000 Fans eine
knappe Niederlage. Nur ein Satz fehlte dem ÖTV-Team im Halbfinale zur
Sensation. Thomas Muster hatte damals mit Siegen über Andre Agassi und
Michael Chang für die beiden Punkte gesorgt. Dass Horst Skoff, nach einer
2:0-Satzführung im erst am Montag beendeten Schluss-Einzel gegen Chang den
Sieg noch aus der Hand gab, liegt noch heute vielen Fans und wohl auch ihm
selbst im Magen.
Sand könnte helfen
"Roddick und Blake haben auf Sand nicht
gerade ihre besten Leistungen gebracht. Wir haben unsere Chancen. Und dass
auch das weltbeste Doppel zu schlagen ist, hat zuletzt auch Julian Knowle
gezeigt", übt sich Schaller in Optimismus. Über Interesse bezüglich der
Veranstaltung kann sich Tennis Austria sicher nicht beklagen. "Ich habe
innerhalb von fünf Minuten nach der Auslosung drei Anfragen gehabt, dass
habe ich auch noch nicht erlebt", meinte ÖTV-Generalsekretär Peter Teuschl.
Wien sei freilich wieder eine Überlegung. "Wir werden es zum vierten Mal mit
Wien versuchen, aber wir werden mit allen reden."