Davis Cup

Österreich schon 2:0 voran

09.02.2012

Melzer und Haider-Maurer sorgen gegen Russland für die Führung.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Österreichs Davis-Cup-Team hat am Samstag im Doppel schon "Matchball" auf den ersten Viertelfinaleinzug in der Weltgruppe seit 17 Jahren. Andreas Haider-Maurer stellte am Freitagabend in der Arena Nova in Wr. Neustadt mit einem überraschenden 6:1,6:4,6:7(1),6:2-Sieg über Alex Bogomolow jr. nach 2:28 Stunden im Länderkampf mit Russland die 2:0-Führung her. Der 24-jährige Niederösterreicher feierte bei seiner Davis-Cup-Heim-Premiere gleich einen Erfolg.

Ein Punkt fehlt noch
  Die ÖTV-Truppe hat damit in den ausständigen drei Partien drei Möglichkeiten, den noch erforderlichen dritten Punkt zum Aufstieg in die Runde der besten acht Nationen der Welt zu holen. Die Basis dafür hatte Jürgen Melzer gelegt. Der 30-jährige Niederösterreicher rang vor rund 3.500 Zuschauern Igor Kunizyn nach einem 4:04-Stunden-Marathon mit 6:2,6:7(3),6:4,3:6,6:1 nieder. Am Samstag haben es Oliver Marach und Alexander Peya in der Hand, mit einem Sieg im Doppel den Russen den Gang ins Play-off zu bescheren.

   Sollte sich Österreich durchsetzen, dann trifft die Truppe von Neo-Kapitän Clemens Trimmel vom 6. bis 8. April entweder auswärts auf Spanien oder zu Hause auf Kasachstan. Die Spanier führen übrigens nach dem ersten Tag (ohne Rafael Nadal und David Ferrer) auch mit 2:0.

   "Ich denke, das war vielleicht mein größter Sieg. Weltgruppe, das erste Mal Davis Cup im eigenen Land - ich muss sehr zufrieden sein. Ich habe in den ersten eineinhalb Sätzen sicher mein bestes Tennis gespielt", freute sich Haider-Maurer, der seine Trainingsleistungen im Verlauf dieser Woche perfekt ins Match umgesetzt hatte.

   Nach einer soliden 2:0-Satzführung gelang es Bogomolow dann doch noch, eine "Verlängerung" zu erzwingen. Der Russe, der bei seinem ersten Davis Cup mit enormen Druck auf den Platz gegangen war, gewann den Tiebreak sicher. "Im dritten Satz, bevor man es zumachen muss, bin ich ein bisserl verkrampfter geworden", gestand Haider-Maurer, der schon mit 4:3 und Break vorangelegen war. "Aber im vierten Satz habe ich mich zum richtigen Moment wieder erfangen und habe aktiv gespielt."

   Melzer hatte durch seinen Erfolg Bogomolow bei dessen Davis-Cup-Premiere Druck gegeben und Haider-Maurer wohl auch den Rücken gestärkt. "Ja, das war extrem wichtig auch für das gesamte Team. Es war eine Partie, in der ich Favorit war. Wenn wir den Länderkampf gewinnen wollen, dann muss ich die Partie gewinnen", meinte ein glücklicher Melzer, der seinen Sieg gegen Kunizyn auf dem Platz überschwänglich gefeiert hatte . "Ich habe versucht, die Fehlerquote niedriger zu halten als die Winner-Quote und über fünf Sätze ist sich das auch ausgegangen."

   Zwar hat ihm der verloren zweite Satz nach drei Sätzbällen weh getan, "aber da hat er die ganze Zeit an seinem Limit gespielt." Melzer selbst glaubte nicht an einen Einsatz im Doppel am Samstag. "Ich habe da heute alles draußen gelassen, mehr habe ich nicht im Tank gehabt. Ich habe eine ziemliche Blase auf der kleinen Zehe aufgerissen, das ist sehr blutig, aber bis Sonntag ist das okay."

   Kapitän Trimmel meinte zwar später, dass er die Aufstellung vornimmt, doch wird er wohl Melzers Kräfte schonen, sollte er zum vielleicht entscheidenden Einzel am Sonntag einlaufen müssen. Trimmel jedenfalls freute sich über seinen tollen ersten Tag auf der Bank.

   "Wir haben sehr gut gearbeitet diese Woche und waren für alle möglichen Gegner vorbereitet. Das hat sich bezahlt gemacht, aber wir sind noch lange nicht durch", warnte der Neo-Kapitän. "Für den Sieg braucht man drei Punkte. Ich habe das dem Team auch gesagt: freut euch einmal zehn Minuten, dann beginnt der Fokus für morgen." Er ließ dann aber doch auch seine Gefühlslage erkennen. "Einen schöneren Start gibt es nicht, aber jetzt müssen wir die Emotionen runterfahren. In der Weltgruppe geht es zu eng her, dass wir jetzt schon sagen könnten, da sind wir durch."
 

DAVIS CUP - Weltgruppe - 1. Runde in Wr. Neustadt:
  Österreich - Russland Zwischenstand 2:0
Jürgen Melzer - Igor Kunizyn 6:2,6:7(3),6:4,3:6,6:1
Andreas Haider-Maurer - Alex Bogomolow jr. 6:1,6:4,6:7(1),6:2

 Samstag (14:00 Uhr/live ORF Sport +):
Oliver Marach/Alexander Peya - Nikolaj Dawydenko/Michail Juschnij

Nächste Seite der Liveticker zum Nachlesen!

ÖSTERREICH : RUSSLAND - Endstand 6:2, 6:7, 6:4, 3:6, 6:1

18:12: Jürgen Melzer serviert auf den Sieg. Kunizin hat das Match aber noch nicht aufgegeben. Mit einem Ass im zweiten Aufschlag bekommt Melzer seinen ersten Matchball! Und das nächste Ass. Spiel, Satz, Sieg!

18:10: Wieder lange und sensationelle Ballwechsel! Zum wiederholten Male Einstand. Und da ist die nächste Break-Möglichkeit! Melzer pfeffert den Ball aber ins Netz. Doch gleich der nächste Breakball. Aber Russe schafft wieder den Einstand. Sofort wieder Breakchance für Melzer. Und da ist das zweite Break, 5:1!

17:57: Melzer mit unnötigen Eingenfehlern. Aber auch Risiko im zweiten Aufschlag. Aber das zahlt sich aus, 4:1.

17:54: Ein echter Daviscup-Fight! Der Russe schafft aber das erste Game im fünften Satz, 3:1.

17:50: Die Halle bebt! Melzer führt 3:0.

17:45: Jetzt starkes Spiel von beiden. Melzer kämpft sich sensationell auf Einstand zurück, und nun Breakball Melzer. Nach einer Fehlentscheidung wird der Punkt jedoch wiederholt. Bitter für Melzer, das wäre das Break gewesen. Aber Melzer zwingt den Russen zum nächsten Fehler. Break! 2:0!

17:38: Melzer serviert vorne weg. Kein schlechter Anfang, mit gutem Aufschlagspiel geht Melzer 1:0 in Führung.

17:36: Somit geht es in den entscheidenden fünften Satz. Am Publikum soll es heute nicht scheitern, die feuern Jürgen Melzer vorbildlich an.

17:32: Jetzt serviert der Russe erstmals auf den Satzgewinn auf. Und gleich 3 Satzbälle für Kunizin. Nach einem Fehler von Melzer gewinnt der Russe den 4. Satz mit 6:3.

17:30: Ein hart umkämpftes Game, aber Melzer behält die Nerven und verkürzt auf 3:5.

17:25: Kunizin bringt seinen Aufschlag souverän durch und erhöht auf 5:2.

17:23: Kunizin macht das Game und bringt Russland im vierten Satz mit 2:4 in Führung.

17:22: Jürgen Melzer schlägt nun zum Ausgleich auf. Er liegt jedoch bereits 0/40 zurück - drei Breakbälle.

17:20: Kunizin bringt Russland 3:2 in Führung.

17:19: Nun schlägt der Russe wieder auf. Es steht 30 beide.

17:17: Souverän: Melzer stellt ohne Punktverlust auf 2:2.

17:16: Melzer kann nun mit dem eigenen Aufschlag ausgleichen. Aktuell liegt er 30/0 voran.

17:14: Kunizin bringt sein Service durch und stellt auf 1:2.

17:12: Der Österreicher vergibt auch seinen zweiten Breakball. Nun liegt wieder der Russe vorn.

17:10: Kunizin wehrt den Breakball ab und geht in Vorteil. Doch Melzer kontert erneut - Einstand.

17:07: Jürgen Melzer kämpft sich zurück, und hat eine Breakchance.

17:05: Spielball für den Russen. Melzer macht immer wieder unerzwungene Fehler.

17:03: Jetzt ist wieder Kunizin am Zug. Das Publikum wünscht sich natürlich ein Break.

17:01: Melzer holt das Game und stellt auf 1:1.

17:00: Österreichs Davis-Cup-Kapitän serviert auch im vierten Satz stark. Er liegt 30/0 voran.

16:58: Kunizin holt sich das Game und bringt Russland mit 0:1 in Führung.

16:56: Der Russe hat z Beginn des vierten Satzes Aufschlag. Es steht 15 beide.

16:54: Jürgen Melzer nutzt seine zweite Chance und holt sich den dritten Satz mit 6:4. Österreich geht in Sätzen mit 2:1 in Führung.

16:52: Kunizin kämpft sich zurück und gleicht aus - 30 beide.

16:51: Der Anfang verläuft vielversprechend. Es steht 30/0.

16:50: Nun schlägt Melzer zum möglichen Satzgewinn auf. Diese Chance muss er einfach nutzen.

16:47: Dieses Mal bringt auch Kunizin sein Aufschlagspiel souverän durch und verkürzt auf 5:4.

16:45: Österreichs Kapitän ist beim Servieren top in Form. Er erhöht auf 5:3.

16:41: Der Russe bringt seinen Aufschlag durch und verkürzt auf 4:3.

16:39: Kunizin schlägt auf. Es steht 15 beide. Nun wäre ein erneutes Break toll.

16:37: Melzer macht den Sack zu und erhöht auf 4:2.

16:36: Die Partie ist nach wie vor sehr ausgeglichen. Aktuell steht es 30 beide.

16:35: Wenn Melzer nun sein Service gewinnt, kann er etws davonziehen.

16:34: Der Österreicher nutzt die Chance und geht 3:2 in Führung.

16:33: Melzer kontert und hat nun erneut die Chance zum Break.

16:31: Der Russe kann kontern und hat nun einen Spielball.

16:27
: Nun hat wiederum Melzer eine Breakchance.

16:24: Unglaublich: Kunizin schafft das Re-Break und gleicht auf 2:2 aus.

16:21: Der Österreicher nutzt die Chance und geht mit 2:1 in Führung.

16:20: Melzer kämpft sich heran und hat nun einen Breakball.

16:18: Nun schlägt auch der Russe immer besser auf. Er geht 30/0 in Führung.

16:16: Melzer serviert souverän und gleicht auf 1:1 aus. Kunizin machte nur einen Punkt.

16:13: Kuniz dreht das Spiel und bringt Russland mit 0:1 in Führung.

16:10: Kunizin wehrt drei Breakbälle ab. Es steht wieder Einstand.

16:07: Breakchance für Melzer. Diesen Auftakt würde er jetzt brauchen.

16:05: Im dritten Satz beginnt der Russe mit dem Aufschlat. Melzer muss sich besser konzentrieren und zurückkämpfen.

16:01:
Kunizin nutzt seine zweite Chance und gleicht in Sätzen aus. Und das obwohl Melzer ebenfalls drei Sätzbälle hatte.

15:59: 2:6 - vier Satzbälle für den Russen.

15:57:
Melzer muss Gas geben. Er liegt bereits 1:5 zurück.

15:55:
Kunizin geht im Tiebreak 3:1 in Führung.

15:52: Der Russe wehrt alle Satzbälle ab und gleicht auf 6:6 aus.

15:49: Drei Breakbälle/Satzbälle für Jürgen Melzer.

15:48: Igor Kunizin kann jetzt zum Ausgleich servieren. Melzer könnte sich auch den zweiten Satz holen.

15:46: Melzer serviert einmal mehr souverän und bringt Österreich mit 6:5 in Führung.

15:45: Der Russe holt das Spiel und gleicht auf 5:5 aus.

15:43: Kunizin und Melzer kämpfen um jeden Ball - Einstand.

15:42: Das Match wird immer besser und schneller. Aktuell steht es 30 beide.

15:40: Mit einem Break würde Melzer auf 2:0 in Sätzen stellen. Den ersten Punkt holte er sich bereits.

15:38: Der Österreicher holt sich ohne Punktverlust das Game zum 5:4.

15:37: Melzer serviert und geht gleich mit 30/0 in Führung.

15:35: Das Spiel geht an den Russen, der somit auf 4:4 ausgleicht.

15:34: Der Russe lässt nicht locker - 30 beide.

15:32: Nun steht Kunizin unter Zugzwang. Melzer holt die ersten beiden Punkte und liegt 0/30 vorne.

15:30: Melzer holt sich das Spiel und bringt Österreich mit 4:3 in Führung.

15:27: Der Österreicher konnte zwei Spielbälle nicht nutzen - Einstand.

15:24: Wieder Breakball für den Russen, doch Melzer gleicht erneut mit einem Ass aus.

15:22: Der Österreicher gleicht mit einem Ass aus - Einstand

15:21: Zwei Breakbälle für Kunizin. Melzer wehrt den ersten ab.

15:20: Jetzt ist Melzer wieder am Zug, doch er liegt bereits 0/30 zurück.

15:18: Kunizin holt das Spiel und gleicht auf 3:3 aus.

15:17: Der Österreicher holt auf und gleicht aus - Einstand.

15:15: Die nächsten drei Punkte gehen aber an den Russen. Doch Melzer verkürzt auf 40/30.

15:13: Kunizin beginnt sein Aufschlagspiel mit einem Fehler und liegt 0/15 hinten.

15:12: Melzer findet zur Form aus dem ersten Satz zurück. Er erhöht auf 3:2.

15:11: Nun kann der Österreicher mit dem eigenen Aufschlag in Führung gehen.

15:10: Melzer holt das Break und gleicht auf 2:2 aus.

15:08: Das Spiel ist äußerst spannend - Einstand.

15:05: Kunizin schlägt auf. Es steht 15 beide. Nun wäre ein Break sehr wichtig.

15:04: Melzer holt das Spiel und verkürzt auf 1:2.

15:02: Österreichs Teamkapitän kommt etwas besser in Fahrt und holt zwei Spielbälle.

15:01: Der Russe erhöht auf 0:2. Jetzt muss Melzer wieder in die Gänge kommen.

15:00: Kunizin gleicht nach einem langen Ballwechsel aus.

14:58: Nun schlägt Kunizin auf. Er liegt jedoch 15/30 zurück.

14:55: Erster Breakball gegen Österreich. Kunizin nützt seine Chance und holt sich das Break. 0:1

14:54: Melzer kämpft sich zurück und gleicht aus.

14:52: Start für den zweiten Satz. Jürgen Melzer serviert, liegt jedoch 0/30 hinten.

14:50: Melzer nutzt seine erste Chance und holt sich Satz 1 mit 6:2

14:49: Beide Spieler holen zwei Punkte - 30/30. Melzer auch den dritten und hat einen Satzball.

14:47: Kunizin serviert gegen den Satzverlust. Melzer kann jetzt etwas mehr riskieren.

14:46: Melzer erhöht souveränd auf 5:2 für Österreich.

14:45: Unser Teamkapitän schlägt  hervorragend auf und holt die ersten beiden Punkte.

14:44: Spielball für den Russen. Er nutzt ihn und verkürzt auf 4:2.

14:42: Melzer holt den ersten Punkt, Kunizin den zweiten.

14:40: Jetzt schlägt wieder der Russe auf. Ein erneutes Break wäre eine kleine Vorentscheidung im ersten Satz.

14:39: Kunizin hatte in diesem Spiel keine Chance. 4:1 für Österreich.

14:37: Nun serviert wieder österreichs Teamkapitän. Es steht 30 beide.

14:34: Melzer holt das Break. 3:1 für Österreich. Das Aufschlagspiel dauerte 16 Minuten.

14:32: Kinizin wehrt auch den dritten Breakball ab. Es herrscht wieder Einstand.

14:30: Zweiter Break-Ball für Melzer. Doch der Russe wehrt auch diesen ab.

14:29: Das Spiel ist äußerst ausgeglichen und dauert weiter an. Mittlerweile dauert es elf Minuten.

14:27:  Erneuter Vorteil für Russland. Doch der Österreicher gleicht aus. Ein toller Ballwechsel.

14:25: Melzer wehrt zwei Spielbälle des Russen ab.

14:23: Erster Breakball für Österreich doch Melzer kann ihn nicht nutzen. Einstand.

14:21: Spielball für Kunizin, doch Melzer gleicht aus - Einstand.

14:20: Melzer macht zwei Eigenfehler in Folge. Es steht 30 beide.

14:18: Nun schlägt wieder Kunizin auf. Doppelfehler - Melzer holt den ersten Punkt.

14:17: Ein Ass zum Abschluss. Österreich geht 2:1 in Führung.

14:16: Melzer spielt sehr aggressiv, schlägt tolle Bälle macht aber auch einige Fehler. Einstand.

14:14: Unser Kapitän beginnt das dritte Spiel mit einem Ass. Den zweiten Punkt holt der Russe - 15/15

14:14: Melzer punktet, dennoch bleiben Kunizin zwei Spielbälle. Er nutzt den ersten und gleicht aus. 1:1

14:12: Kunizin schlägt auf. Es steht schon 30:0 - Melzer fängt hervorragend an, der Russe lässt sich aber nicht einschüchtern.

14:11: Melzer entscheidet das erste Spiel souverän für sich. Ein Ass brachte die Entscheidung. 1:0 für Österreich.

14:11: Drei gute Aufschläge bringen Österreich 40:0 in Führung.

14:10: Das Spiel beginnt. Melzer schlägt als erstes auf.

14:07: Beide Spieler sind 30 Jahre alt und rund 1,80 Meter groß. Die körperlichen Voraussetzung lassen auf ein spannendes Match hoffen.

14:04: Melzer und Kunizin spielen sich ein. Der 30-Jährige Österreich ist derzeit gut in Form und will das heute beweisen.

14:00: Unser Team unterschätzt den Gegner nicht. Bisher spielte Österreich zweimal gegen Russland. Beide Male gingen die Russen als Sieger vom Platz.

13:55: Jürgen Melzer eröffnet das Davis-Cup Wochenende gegen Igor Kunizin. Aktuell wird gerade die unsere Bundeshynme gespielt.

13:50: Die Stimmung im Stadion ist hervorragend. Die Mannschaften betreten gerade das Spielfeld.

Der langjährige russische Davis-Cup-Kapitän Schamil Tarpischew hat am Donnerstag bei der Auslosung für das Weltgruppen-Treffen Österreich-Russland für eine Überraschung gesorgt. Anstelle des erwarteten Michail Juschnij bietet er in Wr. Neustadt den in der Weltrangliste nur auf Platz 79 liegenden Igor Kunizyn als Nummer zwei seines Teams auf. Jürgen Melzer eröffnet am Freitag (14.00 Uhr/live ORF Sport plus) gegen Kunizyn, gegen den er zuletzt bei den US Open 2011 in der ersten Runde mit 6:7 im fünften Satz verloren hat. Im Anschluss trifft Andreas Haider-Maurer, der seine Österreich-Premiere in dem prestigeträchtigen Mannschaftsbewerb feiert, auf die russische Nummer 1 Alex Bogomolow jr. Für das Doppel am Samstag hat Neo-ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel vorerst Oliver Marach und Alexander Peya nominiert, bei den Russen stehen Juschnij und Nikolaj Dawydenko vorläufig auf dem Programm. Die Teams können die Aufstellung allerdings noch bis eine Stunde vor Spielbeginn ändern. Österreicher überrascht "Wir waren alle ein bisserl überrascht, man hat auch ein kurzes Raunen in der Menge gehört. Aber wir kennen alle vier Spieler und sind auf alle vorbereitet. Kunizyn war sicher einer, mit dem wir vielleicht am wenigsten gerechnet haben", sagte Kapitän Trimmel und Melzer konnte ihm da nur beipflichten. "Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht, dass ich morgen gegen Kunizyn spiele. Das ist aber okay. Wenn man beide Spieler in Topform hernimmt, dann spielt man lieber gegen Kunizyn als gegen Juschnij", sagte der 30-jährige Niederösterreicher. Juschnij hatte am Dienstag von Schulterproblemen gesprochen, die ihn aber keinesfalls daran hindern müssen, vielleicht am Sonntag eingesetzt zu werden. Der gefinkelte Tarpischew hat sich möglicherweise auch für Kunizyn entschieden, weil Melzer gegen den Weltranglisten-79. erst vor rund fünf Monaten eine schmerzhafte Erstrunden-Niederlage bei den US Open erlitten hatte. Mit 6:7 im fünften Satz hatte der ehemalige Weltranglisten-Achte damals sein Major-Jahr im Einzel beendet. Melzer will sich darauf nicht einlassen. "Ich nehme die Niederlage (von damals, Anm.) auch gerne mit, weil wenn ich gut gespielt habe, habe ich ihn gut kontrollieren können. Das ich dann 6:7 im Fünften verliere, war bitter, aber ich war über weite Strecken der bessere Spieler." Sollte es auch am Freitag in einen fünften Satz gehen, dann habe er sicher andere Sorgen, als daran zu denken, was vergangenen September gewesen ist. Österreichs Nummer 1 und aktuelle Nummer 40 der Welt hat beide bisherigen Duelle mit Kunizyn verloren, zuletzt aber ansteigende Form bewiesen. Er wünscht sich natürlich eine 1:0-Führung. "Wenn ich vorlegen kann, dann kann ich Bogomolow mehr Druck geben", hofft Melzer. Bogomolow, der übrigens US-amerikanischer und russischer Doppelstaatsbürger ist, spielt erstmals Davis Cup für sein Geburtsland und feiert seine Premiere gleich als Nummer 1. Ein Faktor, der möglicherweise eine Rolle spielen könnte. Der gebürtige Moskauer ist jedenfalls erster Gegner von Andreas Haider-Maurer bei dessen erstem Heim-Match für Österreich. "Bogomolow ist ein Spieler, der sich im letzten Jahr extrem gesteigert hat. Ich kenne ihn noch von früher, der war vor eineinhalb Jahren wesentlich weiter hinten", erinnerte sich Haider-Maurer, der weder gegen ihn noch gegen Kunizyn bisher gespielt hat. "Er ist sicher gefährlich, sehr solide, macht wenig Fehler, hat aber nicht die großen Waffen. Ich denke, er liegt mir schon vom Spielertyp her", meinte der Niederösterreicher. Möglich, dass Haider-Maurer länger wird warten müssen, denn Melzer erwartet gegen Kunizyn ein längeres Match. Melzer beschrieb seinen ersten Gegner als einen mit viel Spielverständnis: "Er weiß, wo er hin spielen muss, damit es wehtut." Als Schwäche ortete Melzer vor allem Kunizyns zweiten Aufschlag. "Ich werde nach dem Spiel erklären, warum. Vor dem Spiel kann man nicht alles sagen", war die kryptische Erklärung von Trainerfuchs Tarpischew zur Nichtaufstellung von Juschnij. Der von ihm berücksichtigte Kunizyn prophezeit ein "hartes Match", wird Melzer trotz einer 2:0-Bilanz aber nicht unterschätzen. "Er war erst vor kurzem Top Ten im Einzel und Doppel. Aber er hat auch den Druck, weil er der Leader seines Teams ist", sagte der 30-Jährige aus Wladiwostok. Dass Tarpischew sicher genau weiß, was er tut, davon zeugt auch seine langjährige Erfahrung als Fed-Cup- und Davis-Cup-Kapitän seines Landes. Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort nach seiner persönlichen Erfolgsbilanz: "47 Partien bei den Damen und vier Titel, im Davis Cup ist es mein 77. Länderkampf mit bisher zwei Titeln", sagte Tarpischew. Dieser Mann liebt wohl Statistiken.

Davis-Cup-Programm: Freitag (14.00 Uhr): Einzel: Jürgen Melzer - Igor Kunizin; Andreas Haider-Maurer - Alex Bogomolow jr. Samstag (14.00): Doppel: Oliver Marach/Alexander Peya - Michail Juschnij/Nikolaj Dawydenko Sonntag (13.00): Einzel: Melzer - Bogomolow; Haider-Maurer - Kunizin

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel