Davis Cup
ÖTV-Team muss in England ran
16.04.2008
Schweres Los für Österreichs Daviscupper im Weltgruppen-Playoff: Im September auswärts in Großbritannien.
Österreichs Davis-Cup-Team muss nach zuletzt fünf Play-off-Heimspielen in Folge im Kampf um den Verbleib in der Weltgruppe verreisen: Stefan Koubek, Jürgen Melzer und Co. treffen vom 19. bis 21. September auswärts auf Großbritannien, das von Aushängeschild Andrew Murray (derzeit ATP-21.) angeführt wird. Der Verlierer der Partie steigt 2009 in die Europa-Afrika-Zone I ab, Österreich war dort zum bisher letzten Mal 2003 vertreten.
Gute Erinnerungen
"Großbritannien haben wir zuletzt zu Hause
paniert. Doch diesmal ist es auswärts und gegen ein komplett anderes Team",
erinnert sich der derzeit rekonvaleszente Stefan Koubek an den bisher
letzten Länderkampf gegen die Briten 2004 in Pörtschach. Von "paniert" (also
einem klaren Sieg) kann aber keine Rede sein, Koubek hat damals das
entscheidende letzte Einzel zum 3:2-Sieg gewonnen.
Superstar Murray
Bei den Briten sind allerdings Greg Rusedski und
Tim Henman Geschichte, nun führt der derzeit aus den Top 20 gefallene Andy
Murray das Team an. Murray hat heuer immerhin schon die Turniere in Doha und
Marseille gewonnen und hat auch Jürgen Melzer in der zweiten
Indian-Wells-Runde in drei Sets geschlagen.
Ausgeglichen
"Das wird wohl eine One-Man-Show. Ich schätze die
Chancen einmal auf 50:50 ein", meinte Koubek, der nach seiner zweiten
Spritzen-Kur am Donnerstag hofft, dass die im Raum stehende Rücken-Operation
zu den Akten gelegt werden kann. "Wenn es umso viel besser wird wie nach der
ersten, dann habe ich schon fast gar keine Schmerzen mehr."
Schaller bremst
ÖTV-Davis-Cup-Kapitän Gilbert Schaller hält die
Auslosung für sehr schwierig. "Es hängt natürlich alles davon ab, ob Andy
Murray spielt. Die Engländer spielen relativ gerne auf Rasen. Aber das
Wichtigste für uns ist, dass alle Spieler fit sind. Die Situation von Stefan
ist nicht zu unterschätzen." Die Punkte, so Schaller, würden aber über die
Nummer 2 der Briten sowie das Doppel führen. Zweitbester Mann ist derzeit
Alex Bogdanovic als Nummer 217. Dass Andy Murray nach dem abgesagten
Argentinien-Trip (sogar zum Ärger seines Bruders Jamie/Doppel-34.) neuerlich
nicht zur Verfügung stehen könnte, glaubt vom ÖTV-Team niemand.
Im Head-to-Head der beiden Nationen führt übrigens Großbritannien mit 7:3. 1988 ebnete ein 5:0-Heimsieg in Zell am See den erstmaligen Aufstieg des österreichischen Tennis in die Davis-Cup-Weltgruppe.