Ab 2015
ÖTV trennt sich von Trimmel
25.11.2014
Der auslaufende Vertrag des Daviscup-Kapitäns wird nicht verlängert.
Der Ende 2014 auslaufende Dreijahres-Vertrag des Österreichischen Tennisverbands mit seinem Multifunktionär Clemens Trimmel wird nicht verlängert. Nach langen Verhandlungen trennt sich der ÖTV von dem als Sportdirektor sowie Davis-Cup- und Fed-Cup-Kapitän fungierenden Wiener. Die Nachfolge soll in den nächsten Wochen geklärt werden, einen Sportdirektorposten wird es nicht mehr geben.
Sportdirektor wird nicht nachbesetzt
"Es war ein Dreijahres-Vertrag, der mit Jahresende ausläuft. Er wird in dieser Form nicht verlängert, weil wir den Schwerpunkt mehr auf Trainer setzen wollen als auf Koordination und Verwaltung", erklärte ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb am Dienstag. Einen Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin will Leitgeb nur für die Mannschaftsbewerbe suchen.
"Einen Sportdirektor wird es nicht mehr geben. Die sportliche Verantwortung hat Michiel Schapers und sein Team wird verstärkt, weil jetzt doch wieder mehr Interesse von Jugendlichen spürbar ist, in die Südstadt zu kommen. Da brauchen wir einfach mehr Trainer-Kapazitäten."
Über mögliche neue Kandidaten für die Kapitänsposten im Davis Cup und Fed Cup wollte bzw. konnte Leitgeb freilich noch nichts verraten. "Da gibt es Vorgespräche. Es gibt Kandidaten." Fix ist für Leitgeb, dass es eine österreichische Lösung sein muss. "Es muss ja ein Österreicher sein, oder jemand, der zumindest fünf Jahre in Österreich ansässig war. Das Regulativ schreibt das ja ganz klar vor." Nicht festlegen wollte sich der ÖTV-Präsident, ob diese Entscheidung noch vor Weihnachten fällt.
Keine Einigung zwischen Trimmel und ÖTV
Noch ein Monat im Amt bleibt Clemens Trimmel. "Wir haben relativ lang verhandelt, es ging auch um Geld, aber prinzipiell sind es einfach unterschiedliche Vorstellungen, wo es mir halt sehr um den Sport geht", erklärte der 36-jährige Trimmel am Dienstag. Man habe sich einfach nicht in der Mitte getroffen. "Mir tut es leid um mein Team, meine Trainer und meine Sportmitarbeiter, die immer sehr gut gearbeitet haben. Auch um Davis Cup und Fed Cup, weil ich Einer war, der sehr gerne mit Sportlern so ein Teamgefüge betreut hat und es aus meiner Sicht auch gut gemacht habe."
Trimmel, der am Montagabend von der Nichtverlängerung erfahren hat, weiß noch nicht, ob er in anderer Form im Tennis bleibt. "Das werde ich mir jetzt in Ruhe überlegen. Logischerweise habe ich bis zum Ende gehofft, weil ich gerne für den ÖTV gearbeitet habe, aber ich mache es halt auch nicht um jeden Preis." Die Sache und der Sport liege ihm aber am Herzen. Trimmel geht aber davon aus, dass es etwas mit Sport zu tun haben wird.
Sein Kurzrückblick auf seine Tätigkeit: "Ich habe immer gesagt, wenn ich aufhöre, dann sollen die Leute sagen können, der steht für das und das. Erfolg ist auch Glückssache. Die Arbeit im Davis Cup hat ganz gut funktioniert. Es ist gelungen, in der Südstadt ein Trainerteam aufzubauen, und es ist ein bisserl wieder dieser Gedanke des nationalen Leistungszentrums aufgekommen." Es sei eine sehr arbeitsintensive, stressige Zeit gewesen, aber: "Ich bereue keine Sekunde."