Schwimmen
Olympiasiegerin Steffen beendet Karriere
27.09.2013
Die Deutsche zweifelt, ob sie noch die nötige Motivation aufbringen kann.
Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen beendet ihre Karriere. Das teilte die 29-Jährige am Freitag mit. Die Deutsche hatte 2008 in Peking mit Gold über 50 und 100 Meter Kraul ihre größten Erfolge gefeiert. Ein Jahr später holte sie auch bei den Langbahn-Weltmeisterschaften in Rom die Titel über diese beiden Strecken.
"Ich beende meine Karriere in dem Bewusstsein, zu den Besten der Welt zu gehören", wurde sie in einer Mitteilung ihres Managements zitiert. "Dennoch habe ich in den letzten Wochen gezweifelt, ob ich die nötige Motivation und Energie für ein oder sogar drei weitere Jahre im Kampf um Goldmedaillen und Meistertitel aufbringen kann", erklärte sie mit Blick auf die EM 2014 in Berlin und Olympia 2016 in Rio.
Verband hofft auf Zusammenarbeit mit Steffen
Bei den vergangenen Langbahn-Weltmeisterschaften in diesem Sommer in Barcelona war Steffen ohne Medaille geblieben, bei Olympia 2012 verpasste sie über 50 m Kraul mit Rang vier knapp den erneuten Sprung auf das Treppchen.
Die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), Christa Thiel, würdigte die Lebensgefährtin von Schwimm-Star Paul Biedermann als eine außergewöhnliche Athletin, die ihren Sport in Deutschland in den vergangenen Jahren geprägt habe. "Wir würden uns freuen, wenn Britta dem Schwimmsport und dem DSV mit ihrer Erfahrung erhalten bleibt - in welcher Funktion auch immer."
Zukunftspläne noch offen
Konkrete berufliche Pläne würden derzeit entstehen, hieß es in der Mitteilung. Es liege nahe, die Erfahrungen aus dem Studium mit den Erfahrungen aus dem Leistungssport zu verknüpfen, zum Beispiel in Vorträgen. Die Weltrekordlerin studierte Wirtschaftsingenieurwesen für Umwelt und Nachhaltigkeit in Berlin.
Steffens langjähriger Trainer Norbert Warnatzsch äußerte Verständnis für den Rücktritt. "Brittas Entscheidung verstehe ich. Sie war eine Ausnahmeathletin und hat viel für den deutschen Schwimmsport getan", erklärte Warnatzsch.