Beach Volley-EM
Optimaler Start für Doppler/Horst
31.07.2013
Österreichs Parade-Duo feierte in Klagenfurt klaren Auftaktsieg.
Die österreichischen Medaillenanwärter sind am Mittwoch unterschiedlich in den Herrenbewerb der Beach-Volleyball-EM in Klagenfurt
gestartet. Während Clemens Doppler/Alexander Horst im bereits fast vollen Stadion am Wörthersee gegen die Italiener Matteo Cecchini/Paolo Ingrosso klar mit 2:0 (15,17) gewannen, mussten sich die Lokalmatadore Alexander Huber/Robin Seidl den Schweden Hannes Brinkborg/Stefan Gunnarsson 0:2 (-19,-24) geschlagen geben.
"Noch Luft nach oben"
Der zweifache Europameister Doppler gab sich nach dem Auftakterfolg gegen das erst kürzlich neu formierte italienische Team aber selbstkritisch. "Das war sicher nicht unserer bestes Beach-Volleyball, da ist noch Luft nach oben", meinte Doppler und sprach weiters von einer ohne Glanz erfüllten Pflichtaufgabe.
Gegen Richard Schuil/Reinder Nummerdor (NED) und Piotr Kantor/Bartosz Losiak (POL) sei vor allem beim Service eine Steigerung nötig. "Wir spielen gegen die dreifachen Europameister und Klagenfurt-Vorjahressieger und gegen die U23-Weltmeister, das ist ein Hammerlos. Aber da heißt es: Augen zu und durch." Auch Horst war mit der Leistung nicht restlos zufrieden. "Aber wichtig ist, dass man auch gewinnt, wenn man nicht so gut spielt."
Huber/Seidl enttäuschen
Das gelang Huber/Seidl gegen die als Nummer 26 gesetzten schwedischen Routiniers nicht. "Das hätte eigentlich ein Pflichtsieg werden sollen. Aber es war heute ein Krampf, ins Spiel zu finden", ärgerte sich Huber. Im zweiten Satz vergab das Duo drei Satzbälle und haderte danach auch mit einer Schiedsrichterentscheidung.
"Wir haben einfach nicht gut gespielt", bekannte Seidl, beklagte aber auch Pech in entscheidenden Situationen. Im Vergleich zu Doppler/Horst haben sie mit Mirco Gerson/Alexei Prawdzic (SUI-24) und Michal Kadziola/Jakub Szalankiewicz (POL-9) aber das vermeintlich leichtere Restprogramm. Jetzt müsse der Pflichtsieg für den Aufstieg eben am Donnerstag gegen die Schweizer her, ergänzte Huber.
Licht und Schatten
Auch für die jungen ÖVV-Teams gab es Freud und Leid. Das Wildcard-Team Thomas Kunert/Lorenz Petutschnig feierten ein überraschendes 2:1 (16,-19,10) gegen die routinierten Norweger Iver Andreas Horrem/Geir Eithun. Daniel Müllner/Jörg Wutzl bezogen ein deutliches 0:2 (-13,-18) gegen die Russen Konstantin Semenow/Jaroslaw Koschkarew.
Die Underdogs Kunert und Petutschnig zeigten sich überwältigt. "Das ist wirklich der Wahnsinn", meinte der im Entscheidungssatz mit mehreren Blocks glänzende Petutschnig (20). Er verwies aber auch auf die nächsten starken Gegner. Das Duo bekommt es noch mit zwei lettischen Teams zu tun, darunter die topgesetzten Janis Smedins/Aleksandrs Samoilovs. Unabhängig vom weiteren Abschneiden erfülle sich bereits mit dem Dabeisein "ein Lebenstraum", ergänzte Kunert (24).
Keine Chance hatten hingegen die beiden 23-jährigen Müllner und Wutzl gegen die zuletzt beim World-Tour-Turnier siegreichen Russen.
Schwaigers wieder auf Kurzs
Die zum Auftakt sieglosen heimischen Hoffnungsträgerinnen Doris und Stefanie Schwaiger haben sich am Mittwoch in Klagenfurt wieder ins Rennen um den direkten Aufstieg ins Beach-Volleyball-EM-Achtelfinale gebracht. Die als Nummer drei gesetzten WM-Viertelfinalistinnen gaben sich gegen die Schweizerinnen Romana Kayser/Nicole Eiholzer beim 2:0 (19,16) keine Blöße, wodurch sie am Donnerstag gegen die noch ungeschlagenen Isabelle Forrer/Anouk Verge-Depre (SUI-14) um den Gruppensieg spielen.
Die Niederösterreicherinnen zeigten sich gegen die lediglich auf Position 30 gereihten Kayser/Eiholzer zwar verbessert, aber noch lange nicht in perfekter Verfassung. "Die Erleichterung ist natürlich groß. Das war eine deutliche Steigerung, aber es geht noch mehr. Ich hoffe, das gelingt uns morgen", so Doris Schwaiger.
Trainer Dirk Severloh sah ebenfalls noch Verbesserungsbedarf. "Man muss nicht schön spielen, man muss siegen. Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, geht das eben nicht so leicht", sagte der Deutsche, dessen Schützlinge bei einer Niederlage vorzeitig ausgeschieden wären. Gegen Forrer/Verge-Depre rechnet er sich angesichts zweier Saisonsieg in ebenso vielen Duellen einen weiteren Erfolg aus. Sollte das abschließende Gruppenspiel verloren gehen, müssen die Schwestern in die Zwischenrunde. Allerdings ist auch das vorzeitige Aus rechnerisch noch möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.