Trans-Frau

Zweifacher Vater nimmt blinder Frau Startplatz weg

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Die italienische Trans-Frau Valentina  Petrillo nimmt bei den Paralympischen  Spielen teil.

Nach der Aufregung um die beiden „männlichen“ Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yu-ting bei den Olympischen Spielen in Paris gibt es nun einen noch größeren Wirbel bei den in zwei Wochen beginnenden Paralympischen Spielen.

Der sehbehinderte Italiener Fabrizio Petrillo, der sich jetzt Valentina nennt, startet im Spring über 200 und 400 Meter bei den Frauen. Der zweifache Vater begann 2019 eine Hormontherapie und tritt seit 2020 bei Wettkämpfen in der Frauenkategorie an.

Valentina Petrillo
© Getty
× Valentina Petrillo

Große Empörung

Das Antreten Petrillo sorgt vor allem in Spanien für Empörung. In der Qualifikation setzte sich die 50-Jährige gegen die blinde Spanierin Melani Bergés durch. „Unsere Athletin hat die Chance verloren, sich für die Paralympics zu qualifizieren. Grund ist die Teilnahme des Mannes Fabrizio ‚Valentina‘ Petrillo, der anstelle von ihr ins Finale einzog. Das ist unfair“, so die spanische Anwältin Irene Aguiar.

Aber auch mehr als 40 feministische Organisationen protestierten gegen das Antreten. „Nationale und internationale Frauenverbände, Konsortien und NGOs haben sich an das spanische Paralympische Komitee gewandt, um Petrillos Platz mit der Begründung anzufechten, dass er mit einem Vorteil in einer Kategorie angetreten sei, die nicht seiner eigenen entspreche, und diesen Platz für die spanische Athletin Bergés zu beanspruchen“, heißt es in einem Schreiben der Organisation Alliance Against the Erasure of Women.

Das Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) erlaubt allerdings ein Antreten der Trans-Frau. Petrillo selbst spricht von einem „wichtigen Symbol der Inklusion“.

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