Wimbledon
Paszek kämpft sich ins Achtelfinale
30.06.2012
Die Dornbirnerin setzte sich in 3 Sätzen gegen Wickmayer durch.
Tamira Paszek hat ihren Erfolgslauf in der dritten Wimbledon-Runde fortgesetzt. Die 21-jährige Vorarlbergerin feierte am Samstag gegen die Belgierin Yanina Wickmayer nach 2:40 Stunden einen hartumkämpften 2:6,7:6(4),7:5-Erfolg und steht damit beim Rasen-Tennis-Grand-Slam-Turnier zum dritten Mal nach 2007 und 2011 im Achtelfinale.
Auf dem Weg ins Viertelfinale, in dem sie auch im Vorjahr gestanden war, wartet nun Roberta Vinci (ITA-21), die die Marion-Bartoli-Bezwingerin Mirjana Lucic (CRO) mit 7:6 (4) und 7:6 (3) geschlagen hat. Da gilt es für die in der Weltrangliste auf Rang 37 liegende Eastbourne-Siegerin ihre Serie von acht Matchsiegen in Folge - vor einem potenziellen Duell mit Wiktoria Asarenka (BLR-2) - weiter auszubauen.
Breakfestival
Im Duell zweier dreifacher Turniersiegerinnen und Weltranglistenachbarinnen erinnerte Paszeks Auftritt an jenen in der ersten Runde gegen die ehemalige Weltranglistenerste Caroline Wozniacki (5:7,7:6,6:4). Die Dornbirnerin verlor den ersten Satz, schaffte erst im Tiebreak den Satzausgleich und war im Entscheidungsdurchgang die etwas bessere Spielerin.
Beide Akteurinnen erwiesen sich als alles andere als sichere Aufschlägerinnen, so gab es insgesamt 17 Breaks (8 Paszek, 9 Wickmayer). Die Statistik, was Winner (41:40), unerzwungene Fehler (19:21), gemachte Punkte (115:117) oder Doppelfehler (6:7) betrifft, macht die Ausgeglichenheit der Partie deutlich. Nur bei den Assen hatte Paszek mit 7:3 doch deutlicher die Nase vorne.
Paszek besiegte damit nach der Bad-Gastein-Siegerin Alize Cornet (6:2,6:1 in der zweiten Runde) mit Wickmayer auch die zweite Bad-Gastein-Finalistin. Im Head-to-Head stellte Paszek auf 2:0, das erste direkte Duell hatte sie 2008 in Auckland auf Hartplatz in zwei Sätzen für sich entschieden.
Schlechter Start
Paszek startete schlecht in die Partie, lag schnell mit 0:3 zurück. Mit dem Game zum 1:3 und dem Rebreak zum 2:3 war die Vorarlbergerin im Spiel zurück. Im folgenden Aufschlagsspiel hätte sie zweimal auf 3:3 stellen können, ließ diese Möglichkeiten aber ungenutzt und die effiziente Belgierin sorgte mit dem 4:2 für die Vorentscheidung. Auch im siebenten Game ließ Paszek ihre Chancen wieder ungenützt, bei beiden Breakbällen leistete sie sich leichtfertige Returnfehler. Die 22-jährige Wickmayer war hingegen an Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten. Genauso wie bei ihren zwei Breaks zuvor nutzte sie auch im dritten Anlauf bereits ihre erste Chance und stellte auf 6:2.
Der zweite Satz begann genauso wie der erste, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Paszek präsentierte sich von einer deutlich besseren Seite und legte mit zwei Breaks und einem durchgebrachten Aufschlag ein 3:0 vor. Wickmayer konnte mit einem Rebreak zwar auf 1:3 verkürzen, ein weiteres blieb ihr allerdings verwehrt, da Paszek großen Kampfgeist zeigte. Beim Stand von 0:40 wehrte sie gleich drei Breakmöglichkeiten ab und stellte auf 4:2.
Die aufgrund einer leichten Oberschenkeldehnung als Vorsichtsmaßnahme mit einem Verband spielende Wickmayer glich allerdings mit einem weiteren Rebreak auf 4:4 aus. Und das "Break-Festival" wurde munter fortgesetzt. Paszek stellte als Rückschlägerin auf 5:4, Wickmayer sorgte postwendend (zu Null) für das 5:5. Da in der Folge beide Spielerinnen ihren Aufschlag durchbrachten ging es ins Tiebreak und dort hatte Paszek die besseren Nerven. Wickmayer kam nach 2:5 zwar noch einmal auf 4:5 heran, musste dann aber mit 4:7 die Segel streichen.
Behandlungspause
Im Entscheidungsdurchgang wurde Paszek nach dem 1:0 am Daumen behandelt. Danach ging die "Break-Orgie" munter weiter. Die Vorarlbergerin nahm Wickmayer den Aufschlag zum 2:0 und 4:2 ab, Wickmayer schaffte aber Rebreaks zum 1:2 und 3:4. Und da Paszek eine Breakchance leichtfertig verschenkte, hieß es daraufhin 4:4. Wickmayer breakte ein weiteres Mal zum 5:4, doch dieses Mal schlug Paszek postwendend zurück und machte den Sack mit zwei folgenden Games und dem zweiten Matchball zu.
Für Paszek war der Arbeitstag damit aber noch nicht beendet, sie trat in der Folge auch noch mit ihrem engeren Landsmann Julian Knowle in der ersten Mixed-Runde gegen Marc Lopez/Janette Husarova an und auch dort blieb sie siegreich. Das Voralberger Duo setzte sich mit 6:1 und 6:2 glatt durch.