Tour de France
Pinkel-Attacke auf Sprinter Cavendish
10.07.2013
Sprintstar Mark Cavendish wurde von einem Zuschauer mit Urin bespritzt.
Der Brite Christopher Froome hat seine Führung bei der 100. Tour de France mit einer starken Vorstellung im ersten Einzelzeitfahren kräftig ausgebaut. Der Olympia-Dritte musste am Mittwoch im 33 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr nur Weltmeister Tony Martin um 12 Sekunden den Vortritt lassen.
Cavendish mit Urin bespritzt
Höchst unerfreulich verlief der Tag für Omega-Pharma-Sprinter Mark Cavendish. Der Sprintstar wurde während seiner Fahrt von einem Zuschauer mit Urin bespritzt. Der Brite sei "eher traurig als verärgert", teilte sein Rennstall mit. Cavendish selbst, der auf der Strecke auch ausgebuht worden war, wollte sich nicht äußern. Die Urin-Attacke könnte im Zusammenhang mit dem Sturz des Niederländers Tom Veelers am Vortag stehen, den Cavendish im Massensprint kurz vor dem Ziel touchiert und zu Fall gebracht hatte. Von der Jury wurde er deshalb nicht belangt.
In der Gesamtwertung liegt Froome nach 11 von 21 Etappen nun schon 3:25 Minuten vor seinem weiterhin ersten Verfolger Alejandro Valverde aus Spanien, dem er genau zwei Minuten abnahm. Hinter Valverde (13. im Zeitfahren) folgt im Gesamtklassement unverändert Bauke Mollema (+ 3:37). Der Niederländer belegte im Zeitfahren Rang elf. Neuer Vierter ist der zweifache Tour-Sieger Alberto Contador (3:54), der als 15. allerdings ein weiteres Mal nicht an seine glanzvollen Zeitfahrvorstellungen vor seiner Dopingsperre anschließen konnte.
Der mehr als drei Stunden vor den Klassementfahrern in das flache und von wechselnden Windbedingungen geprägte Zeitfahren gestartete Martin raste mit 54,27 km/h zum bereits vierten deutschen Erfolg bei der Jubiläumstour. Das ist die drittschnellste Durchschnittsgeschwindigkeit bei einem Zeitfahren in der Tourgeschichte. "Ich habe nicht gedacht, dass Froome noch so nahe an mich herankommt. Dieser Sieg hat mir und dem Team sehr gut getan", meinte der in der ersten Rennwoche schwer gestürzte Deutsche nach seinem zweiten Etappenerfolg nach jenem im Jahr 2011.