Radsport
Pogacar gelang Tour-Vorentscheidung
19.07.2024Topfavorit Tadej Pogacar ist auf dem Weg zum dritten Triumph bei der Tour de France eine Vorentscheidung gelungen.
Der 25-jährige Slowene vom UAE-Team lieferte am Freitag auf den 144,6 km von Embrun hinauf auf das Skigebiet Isola 2000 eine Machtdemonstration ab und holte sich mit dem Erfolg bei der 19. Etappe seinen vierten Tagessieg bei der laufenden Frankreich-Rundfahrt. In der Gesamtwertung baute seinen Vorsprung auf Jonas Vingegaard (Visma) auf 5:03 Minuten aus.
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Der Däne konnte seinem Erzrivalen Pogacar nicht folgen und rollte auf der mit 4.400 Höhenmetern schweren Alpen-Etappe als Tages-Sechster mit einem Rückstand von 1:42 Min. zeitgleich hinter dem Gesamt-Dritten Remco Evenepoel (Soudal) über die Ziellinie. Zweiter wurde der US-Amerikaner Matteo Jorgenson (+21 Sek.) vor dem Briten Simon Yates (+40). Richard Carapaz aus Ecuador holte sich als Etappen-Vierter die Führung in der Bergwertung.
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"Ich bin superglücklich, dass ich heute gute Beine hatte", sagte Pogacar nach seinem 15. Tour-Tagessieg. "Ich schaue besser aus als je zuvor, das würde ich auch sagen." Der Träger des Gelben Trikots muss nur noch zwei Tage überstehen, um als erster Fahrer seit 26 Jahren das Double aus Giro d'Italia und Tour zu gewinnen. "Es schaut gut aus. Morgen werde ich die Etappe genießen und hoffen, dass nichts Ernstes passiert", betonte Pogacar. Er sei der Stärkste, betonte Vingegaards Sportchef Grischa Niermann und ergänzte mit Blick auf seinen Schützling. "Er wird sehr wahrscheinlich nicht gewinnen."
Gall musste am vorletzten Anstieg abreißen lassen
Der rot-weiß-rote Hoffnungsträger Felix Gall musste bereits am vorletzten Anstieg abreißen lassen und kam mit einem Rückstand von 12:06 Min. nicht über den 22. Platz hinaus. Im Kampf um die Top Ten war es auf der drittletzten Etappe ein bitterer Rückschlag, der Decathlon-Profi rutschte auf den 14. Rang ab. "Die Enttäuschung ist natürlich groß nach diesem Tag", sagte Gall. Er habe sich nicht gut gefühlt. "Ich kann nicht sagen, woran es liegt. Es ist einfach sehr schade, das Team hat super Arbeit gemacht."
Am Samstag steht das letzte Teilstück im Hochgebirge auf dem Programm. Mehr als 4.700 Höhenmeter und vier Anstiege warten bei der Bergankunft in den Alpen am Col de la Couillole auf das Fahrerfeld, zum Abschluss am Sonntag gibt es noch ein hügeliges Einzelzeitfahren. Vingegaards letzte Hoffnung auf das Gelbe Trikot ist ein Blackout, eine Krankheit oder ein Sturz von Pogacar.
Neunköpfige Ausreißergruppe setzte sich ab
Beim ersten von drei Anstiegen des Tages auf den Col de Vars setzte sich eine neunköpfige Ausreißergruppe ab, in der mit Jorgenson und Wilco Kelderman auch die zwei wichtigsten Vingegaard-Helfer im Hochgebirge fuhren. Pogacar kontrollierte mit seinem Team dahinter das Geschehen, um die vier Minuten betrug der Rückstand über weite Strecken. Am zweiten Anstieg reduzierte sich die Ausreißergruppe auf sechs Fahrer. Als auch das Peloton das Dach der Tour ansteuerte, konnte Gall nicht mehr mit der Spitzengruppe mithalten.
Über den höchsten Punkt der Tour am Cime de la Bonette (2.802 m über dem Meeresspiegel) rollte der 26-jährige Osttiroler mit einem Rückstand von mehr als zwei Minuten auf das Peloton um die Spitzenfahrer. Gall, der vergangenes Jahr die Königsetappe gewonnen hatte, war als Gesamt-Elfter in die drittletzte Etappe gegangen, der erhoffte Sprung in die Top Ten rückte damit in weite Ferne.
Jorgenson ging auf Etappensieg los
Auf dem 16 km langen Schlussanstieg ging Jorgenson mit einer Attacke auf den Etappensieg los. Pogacar attackierte etwa zehn Kilometer vor dem Ziel, Vingegaard konnte nicht folgen und blieb am Hinterrad von Evenepoel. Der UAE-Star war innerhalb kürzester Zeit aus dem Blickfeld seiner Konkurrenten verschwunden und jubelte am Ende knapp vor Jorgenson.