Die World-Tour-Radrundfahrten Tirreno-Adriatico und Paris-Nizza gaben einen ersten Vorgeschmack auf die Tour de France: Die beiden Tour-Favoriten aus Slowenien, Tadej Pogacar (UAE Emirates) und Primoz Roglic (Jumbo-Visma) fuhren der Konkurenz auf und davon.
Die Slowenen Tadej Pogacar und Primoz Roglic haben ihre aktuelle Vormachtstellung im Profiradsport mit weiteren Erfolgen untermauert. Der zweimalige Tour-de-France-Champion Pogacar war bei Tirreno-Adriatico auf allen Terrains unantastbar und setzte sich nach zwei Etappenerfolgen wie im Vorjahr souverän durch. Vuelta- und Zeitfahrolympiasieger Roglic gewann die Fernfahrt Paris-Nizza nach ebenfalls überzeugender Vorstellung.
Mitermöglicht wurden die nächsten Erfolge des Duos von ihren starken Teamkollegen in den Rennställen UAE und Jumbo. Der 23-jährige Pogacar triumphierte in Italien zum zweiten Mal in Serie. Sein neun Jahre älterer Landsmann war an der Cote d'Azur erstmals erfolgreich. Im Vorjahr hatte Roglic auf der Schlussetappe den Sieg am letzten Tag mit einem Sturz noch hergeschenkt. Diesmal ließ er sich das Führungstrikot im bergigen Hinterland von Nizza auf den abschließenden 115 km und teils regennassen Straßen nicht mehr nehmen, obwohl er vom attackierenden Tagessieger Simon Yates (BikeExchange) etwas in Bedrängnis gebracht wurde. Der Brite nahm Roglic aber nur einige Sekunden an Vorsprung ab, der Slowene lag im Endklassement eine halbe Minute vor Yates.
Österreicher ohne Chance
Spitzenplätze für das österreichische Duo Gregor Mühlberger (Movistar) und Tobias Bayer (Alpecin) blieben aus. Felix Großschartner hatte gleich am ersten Tag bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Mehr als 60 weitere Fahrer mussten im Laufe der Woche aufgeben, viele davon mit Grippe- und Erkältungssymptomen.
Pogacar gewann das "Rennen zwischen den Meeren" mit fast zwei Minuten Vorsprung auf den Dänen Jonas Vingegaard (Jumbo). Die auf die Sprinter zugeschnittene Schlussetappe mit Start und Ziel in San Bendetto del Tronto (159 km) ging den deutschen Bahrain-Fahrer Phil Bauhaus. Die als Helfer eingesetzten Österreicher Marco Haller (Bora), Matthias Brändle (Israel) und Michael Gogl (Alpecin) landeten nicht im vorderen Feld.