Die Olympia-Zweite Michaela Polleres hat am Mittwoch in Jerusalem ihr erstes Judo-Masters gewonnen.
Beim insgesamt zweitwichtigsten Event des Weltverbands IJF nach den Weltmeisterschaften siegte die Niederösterreicherin in der Klasse bis 70 kg gegen die französische Ex-Weltmeisterin Marie Eva Gahie. Polleres lag mit Waza-ari zurück, drehte den Kampf aber noch und erhöhte damit im Head-to-Head auf 5:3. Die vergangenen vier Duelle mit Gahie hat sie für sich entschieden.
Schon der Finaleinzug war gleichbedeutend mit Polleres' bisher bestem Saisonresultat auf der World Tour gewesen. Die gewonnenen Weltranglistenpunkte geben ihr auch in Richtung Olympia-Qualifikation einen gewaltigen Schub. "Michi zeigt sich den ganzen Tag über sehr souverän und präsentiert sich in Höchstform", hatte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser schon vor dem Finalkampf gesagt. "Der dritte Platz beim Grand-Slam-Turnier in Baku hat ihr sichtlich gut getan."
Polleres hatte gegen die Ukrainerin Natalja Kystjakova und die schwedische EM-Siebente Linda Eriksson jeweils klar mit Ippon gewonnen. Im Viertelfinale kam es zum Gipfeltreffen mit der als Nummer eins gesetzten Sanne Van Dijke, die Niederländerin hatte die ÖJV-Athletin zuletzt bei WM und EM besiegt. Bei Olympia in Tokio hatte sich aber Polleres auf dem Weg zu Silber im Semifinale durchgesetzt. Nun glich sie im Head-to-Head zum 5:5 aus, van Dijke wurde wegen eines unerlaubten Angriffs im Stand gegen den Ellbogen (Waki-gatame) disqualifiziert.
Kein Problem hatte Polleres im Semifinale gegen die Belgierin Gabriella Willems. Der Weltranglisten-Zehnten gelangen zwei Waza-ari-Wertungen (Uchi-mata, Kontertechnik).