"Tut mir leid"

Reaktionen auf Kohls Geständnis

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Von "Schade für den österreichischen Sport" bis zu "Hut ab vor Bernhard" - das sind die Reaktionen zu Kohls Doping-Geständnis.

Andreas Schwab, Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) Austria: "Für mich ist das ein absolut negatives Erlebnis. Es tut mir irrsinnig leid um den österreichischen Sport. Für uns bei der NADA bedeutet das, dass wir bei der Rechtskommission ein Disziplinarverfahren gegen ihn einleiten werden. Die Rechtskommission wird dieses Verfahren innerhalb von acht Wochen führen."

Hans-Michael Holczer, Gerolsteiner-Teamchef: "Hut ab vor Bernhard, dass er ehrlich sagt, was los ist. Respekt, dass er diesen Mut gefunden hat und auch gesagt hat, dass das Team Gerolsteiner damit nichts zu tun hatte. Ich habe 0,0 Prozent davon gewusst. Ich hoffe jetzt nur, dass er auch die Hintermänner nennt. Wenn er das voll aufdeckt, dann können wir uns dann auch zusammensetzen und über unsere Schadenersatzansprüche unterhalten."

Die deutschen Fahrer des ProTour-Radrennstalls Gerolsteiner haben sich am Mittwoch in einem öffentlichen Brief von ihrem unter Doping-Verdacht stehenden ehemaligen Team-Kollegen Stefan Schumacher und Dopingsünder Bernhard Kohl distanziert: "Die Art und Weise wie wir getäuscht und enttäuscht wurden, ist nur schwer in Worte zu fassen. Eine Beteiligung an den vermeintlichen Dopingpraktiken dieser Personen wird von uns komplett ausgeschlossen. Speziell die Fahrer, die die Tour 2008 für das Team Gerolsteiner gefahren sind, haben nichts bemerkt von dahingehenden Machenschaften der beiden Fahrer und weisen jede Mitwisserschaft oder gar Duldung von sich."

Rudolf Massak (Generalsekretär Österreichischer Radsportverband): "Der Schaden für den Radsport ist immens, viel größer als Kohls persönlicher Schaden. Ich glaube, dass sein Geständnis der richtige Schritt war, und ich würde mir wünschen, dass er sich durchringen kann, Hintermänner zu nennen. Wenn er sich dann als Galionsfigur für unser Projekt des 'Gläsernen Athleten' zur Verfügung stellt, könnte das teilweise zur Rehabilitierung seines Rufes beitragen. Ich glaube nicht, dass es zu Schadenersatzforderungen vonseiten des Verbandes kommen wird."

Bernhard Eisel (Radprofi und Trainingspartner Kohls): "Man muss Freundschaft und Geschäft trennen. Wenn er in der Öffentlichkeit oder im Radsport wieder Fuß fassen will, dann musste er gestehen. Für mich bleibt er der Berni Kohl. Er hat eine große Dummheit gemacht. Das ist ein Riesenrückschlag für den Radsport, in Österreich wird er sich von diesem Keulenschlag nicht so schnell erholen. Wie es für den Radsport enden wird, muss die Zukunft zeigen."

Peter Wrolich (Radprofi, Teamkollege von Kohl): "Das Geständnis war ein sehr wichtiger Schritt, den ich ihm hoch anrechne. Der Radsportler Kohl ist tot, den wird es nicht mehr geben. Aber den Menschen Kohl werde ich sicher nicht fallen lassen, ich bin nicht verbittert, man muss verzeihen können. Er ist selber verantwortlich, aber man sollte Besitz und Weitergabe (von Dopingsubstanzen) noch stärker sanktionieren und mit Hilfe der Polizei versuchen, dem Thema Herr zu werden."

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