Interview

Rogan: "Ich will auch was verdienen"

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Markus Rogan (28) rettete mit zwei Silber-Medaillen unsere Schwimm-Ehre. Jetzt kämpft unser Superstar um seine sportliche Zukunft.

ÖSTERREICH: Herr Rogan, was sind Ihre Lehren aus der EM?
Markus Rogan: Es war mehr ein Kämpfen als Können. Ich bin einfach nicht in Topform gewesen.

ÖSTERREICH: Zwei Silberne sind doch okay, oder?
Rogan: In Ordnung ist nicht gut genug, weil’s beim Schwimmen immer um den Sieg geht. Ich kenne niemanden, der Zweiter werden will. Noch einmal kann ich mir das nicht erlauben. So schön das zweite Silber war, so ärgert mich immer noch, dass ich die 200 m Lagen gegen Cseh verloren hab, ich hätte gewinnen müssen.

ÖSTERREICH: Woran hat’s gekrankt?
Rogan: Form und Speed haben gefehlt. Wenn ich gewinnen will, so hat mir mein Trainer ausgerichtet, muss ich noch mehr machen. Dabei hab ich gedacht, dass ich in diesem Jahr alles hineingehaut habe, was möglich war.

ÖSTERREICH: Immerhin war das zweite Silber Ihre insgesamt 30. Medaille.
Rogan: Ja – und es freut mich, dass ich mit der Anzahl der gewonnenen Medaillen meinem Alter von 28 Jahren voraus bin. Aber irgendwann wird mich das Alter einholen.

ÖSTERREICH: Wo sehen Sie künftig Ihre Stärken?
Rogan: Sicher über 200 m Lagen, da ist noch was drin, da ist mehr möglich, auf dieser Strecke geht’s bergauf – im Rückenschwimmen langsam bergab.

ÖSTERREICH: Wie schaut überhaupt die Rogan-Zukunft aus?
Rogan: Ich muss erst entscheiden, ob und wie es in Los Angeles weitergeht. Ich bin 28, ich werde nicht jünger. Man trainiert ein ganzes Jahr für keine zwei Minuten. Und ich will meine finanzielle Lage klären.

ÖSTERREICH: Bitte konkreter?
Rogan: Ich muss doch von was leben. Meine staatliche Förderung ist beantragt, doch ich weiß noch nicht, wie hoch sie ist. Aber ich will für die Leistungen, die ich bringe, auch was verdienen Dazu brauche ich einen Sponsor.

ÖSTERREICH: Trotz finanzieller Sorgen unterstützen Sie arme Kinder in Äthiopien.
Rogan: Am Mittwoch oder Donnerstag werde ich daher auch mit Claudia Stöckl zu meinen Patenkindern nach Äthiopien fliegen. Ich unterstütze dort mit rund 10.000 Euro das sogenannte Tesfaye-Sozialprojekt, damit die armen Kinder dort in Schulen unterrichtet werden. Wenn man sieht, unter welchen Verhältnissen die Menschen dort leben, dann weiß man erst, was wichtig ist im Leben.

ÖSTERREICH: Und was passiert nach Ihrer Rückkehr?
Rogan: Dann will ich Wiens Bürgermeister Häupl für die Wahlen fit machen. Ich habe meine Hilfe schon seinem Büro angeboten. Wenn er Lust dazu hat, können wir dann anfangen.

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