Schwimmen

Rogan ist "noch hungrig"

29.06.2009

Für Markus Rogan beginnt bei der Universiade in Belgrad die heiße Saisonphase. Höhepunkt ist die WM in Rom Ende Juli.

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© Kernmayer/ÖSTERREICH
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Der Vormittag ist fürs Büro reserviert, der Ausbildung zum „Private Banker.“ Nach dem Mittagessen geht's zum Training in der Südstadt. Zwei Stunden Schwimmen, Kraftkammer. Die Triebfeder: Die WM in Rom Ende Juli.

ÖSTERREICH: Nach Ihren zuletzt enttäuschenden Ergebnissen meinten Einige, Sie hätten besser nach Olympia 2010 aufhören sollen. Schmerzt das?
Markus Rogan: Ich liebe es, im Wasser zu sein. Schwimmen für mich der schönste Sport der Welt. Ich bin da keinem Rechenschaft schuldig. Nach der WM werde ich meine Zukunft neu überdenken.

ÖSTERREICH: Ist Olympia 2010 noch ein Thema für Sie?
Rogan: Die Kommunisten sind mit Fünfjahres-Plänen gescheitert. Keine gute Firma plant so weit voraus.

ÖSTERREICH: Warum funktionierte die Umstellung auf die Sprint-Strecke noch nicht so richtig?
Rogan: Das Sprinten ist unglaublich anstrengend und schwer. Im ersten Halbjahr hab' ich's unterschätzt und danach lieben gelernt.

ÖSTERREICH: Ihr WM-Ziel?
Rogan: Ich muss unbedingt das Finale erreichen. Dann ist alles möglich, wirklich alles. Das ist das Steile am Sprinten, das taugt mir. Keine Angst, ich bin noch hungrig! Und mit den neuen Anzügen sind auch echte Superzeiten möglich. Weil du damit unglaublich viel Auftrieb hast.

ÖSTERREICH: Kritiker fürchten, Sie hätten sich am Society-Parkett zu sehr verausgabt ...
Rogan: Das hör' ich seit fünf Jahren, und seither bin ich zwei Weltrekorde geschwommen. Die Kritik kommt von Leuten, die zehnmal sooft wie ich unterwegs sind.

ÖSTERREICH: Wie sieht Ihr WM-Countdown aus?
Rogan: Jetzt beginnt für mich die sogenannte Tapering-Phase. Das ist die angenehmste Zeit. Du trainierst nur mehr zwei Stunden am Tag und wunderst dich danach: Jetzt ist es schon aus? Da merkst du erst, wie viel du vorher trainiert hast, und wie viel Lebensenergie du in Wahrheit hast.

ÖSTERREICH: Was machen Sie mit der Zeit, die Sie plötzlich zur Verfügung haben?
Rogan: Ich muss mich ja ausruhen. Und schließlich habe ich in der Bank einiges zu tun.

ÖSTERREICH: Wie viel Zeit kostet Sie Ihre Ausbildung?
Rogan: Kosten? Sie bringt mir sehr viel. Unglaublich, was ich da in so kurzer Zeit lernen kann. Und am coolsten finde ich, dass auch Hermann Maier gesagt hat, er will einmal in der Bank arbeiten.

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