OSV-Schwimmer verpassen Aufstieg in Finalsessions ganz klar.
Schon der Auftakt der Schwimm-Kurzbahn-WM in Dubai hat den großen Qualitätsunterschied zu EM-Niveau gezeigt. Keiner der fünf angetretenen Österreicher schaffte in den Mittwoch-Vorläufen den Aufstieg in die Finalsession, jedoch war auch keiner des Quintetts auf seiner Spezialstrecke angetreten. Markus Rogan hatte sich dennoch mehr als nur Platz 13 über 200 m Kraul erwartet. Wie er schieden Caroline Reitshammer, Dinko Jukic, Martin Spitzer und Christian Scherübl aus.
Rogan-Bestzeit reichte bei Weitem nicht
Rogan verpasste in persönlicher Bestzeit von 1:44,00 Minuten seine beiden angestrebten Ziele - den von Dominik Koll gehaltenen österreichischen Rekord um 1/10, den Finaleinzug um 75/100. "Das ist ein Schuss vor den Bug", meinte er selbstkritisch. "Und es ist schon auch ein Zeichen, dass ich nicht so gut bin, wie ich gerne wäre." Die mangelnde Routine auf dieser Strecke hätte den Ausschlag gegeben. "Ich kann dieses Rennen einfach noch nicht", lautete seine Analyse.
Lochte zündete Turbo
Nach 100 m war der Wiener auf Finalkurs gelegen, noch vor US-Star Ryan Lochte. Der kam aber schließlich mit dem WM-Rekord von 1:42,38 als Schnellster weiter, meinte nachher quasi als Warnung: "Mein erstes Rennen ist normal immer mein schlechtestes." Über 200 m Lagen will es Rogan am Freitag - u.a. gegen Lochte - ruhiger angehen. "Ich war am Anfang zu hudelig." Auch die Wenden und die das Lagenrennen beginnende Delfinlage wollte der 28-Jährige noch speziell trainieren.
Junioren mit ansprechender Leistung
Gelungene WM-Debüts lieferten Scherübl und Reitshammer. Der 16-jährige Steirer Scherübl blieb über 200 m Kraul als 32. in 1:48,95 um 5/100 unter seiner bisherigen Bestzeit. "Ich war nervös, aber nicht so, wie ich gedacht hatte", erklärte der Steirer. "Ich weiß jetzt, wie das Ganze abläuft." Die 19-jährige Reitshammer zeigte sich mit ihren 31,58 Sekunden im Brustsprint sehr zufrieden, kam als 19. in die anvisierten Top 20.
Die EM-Siebente über 200 m Brust hatte den bestbesetzten Heat erwischt, mit Julia Jefimowa (RUS), Rebecca Soni (USA) und Leiston Pickett (AUS) die Top Drei der Vorläufe neben sich. "Daher war ich schon ziemlich nervös, mehr als bei der EM." Kein Drama macht die Tirolerin übrigens aus ihrer Epilepsie. "Ich habe es seit drei Jahren mit Tabletten im Griff und überhaupt keine Probleme mehr damit."
Jukic von klarem Scheitern überrascht
Für Jukic stellte das Ausscheiden kein Unglück dar, er hatte über 100 m Delfin in etwa seine Zeit von 52,32 Sekunden erwartet. Dass das aber nur zu Rang 29 reichte, überraschte den Europameister. "Wahnsinn, dass man 51,5 für das Semifinale braucht", merkte der 21-Jährige an. "Aber die 100 m sind ganz anders als die 200 m. Ich habe vor meinen wichtigsten beiden Bewerben erreicht, was ich wollte." Jukic' nächster Einsatz sind am Freitag die 200 m Lagen.
Spitzer verschläft seinen Auftritt
Spitzer hat seinen Lauf quasi verschlafen, nachdem ihn Trainerin Ingrid Flöck noch zur Fokussierung aufgerufen hatte. Mit 52,78 war der Grazer 82/100 langsamer als bei der Eindhoven-EM, das reichte nur zu Platz 37. "Das ist ziemlich in die Hose gegangen, hat sich nicht wie ein Wettkampf angefühlt", sagte der 25-Jährige. Auch die Tauchphasen und der Anschlag hätten nicht gepasst. Dennoch: "Mein Ziel hier bleibt ein Finale."
Eineinhalb Stunden vor der für 16.30 Uhr MEZ angesetzten Finalsession war die Eröffnung angesetzt, als Österreichs Fahnenträgerin war Fabienne Nadarajah auserkoren worden. Die Wienerin steigt über 50 m Delfin ebenso am Donnerstag in die Titelkämpfe ein wie die Kärntnerin Lisa Zaiser über 100 m Lagen. Diese bestreitet auch Reitshammer, Spitzer ist im Kraulsprint im Einsatz. Rogan, Jukic und Scherübl pausieren.