Schwimm-WM

Rogan mit Chance auf Gold

08.04.2008

Gleich in seinem Auftaktbewerb bei der Kurzbahn-WM in Manchester könnte Markus Rogan über 100 m Rücken groß zuschlagen.

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© APA/Hochmuth
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Ein Medaillenregen wie vor gut zwei Wochen bei den Langbahn-Europameisterschaften wird es nicht werden, doch Österreichs Schwimm-Asse könnten und sollten durchaus auch bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften anschreiben. Für die von Mittwoch bis Sonntag angesetzten Titelkämpfe herrschte im Vorfeld im OSV-Lager wie auch international jedoch noch Ungewissheit, was von den Bewerben qualitativ tatsächlich zu erwarten ist.

Olympia-Vorbereitung
Durch die Terminisierung inmitten der Langbahn-Vorbereitung auf Olympia hat wohl kaum jemand gezielt auf die WM hingearbeitet, die jüngsten EM- und Trials-Zeiten lassen aber doch einiges erwarten. So auch von Österreichs fünfköpfigem Team, von denen wieder einmal Markus Rogan und Mirna Jukic zu den Medaillen-Anwärtern zu zählen sind. Dinko Jukic, Hunor Mate und Maxim Podoprigora sind Final-Einzüge zuzutrauen.

Konzentration auf 100 m Rücken
Rogan beginnt am Mittwoch mit 100 m Rücken, diesmal seine erklärte Hauptstrecke. Das Finale ist für Donnerstag angesetzt. Da rechnet sich der mit Freundin Christine Reiler angereiste Wiener mehr Siegchancen aus als über 200 m Rücken am Sonntag. Zwar scheint dem 25-Jährigen auf dem 200er ein Podestplatz schwer zu nehmen sein, der oberste scheint aber an US-Boy Ryan Lochte vergeben. Über 100 m könnte Rogan freilich auch leer ausgehen.

US-Star fehlt
Der Doppel-Europameister von Eindhoven geht laut Nennzeiten als Nummer drei in den 100-m-Bewerb, am Dienstag studierte er beim Frühstück die Weltranglisten. "Ich bin froh, dass Lochte nicht über 100 m schwimmt", meinte er zur Absenz des Weltrekordlers. "Der ist super drauf." Lochte spielt seine WM-Absenz freilich herunter. "Das ist nur ein Meeting von vielen und ich bin nicht in Topform. Mein Fokus liegt auf Olympia."

Starke Gegner
Vor Rogan liegen im Nenn-Ranking der russische Kurzbahn-Europameister Stanislaw Donez und Randall Bal. Mit dessen US-Landsmann Peter Marshall ist ebenso zu rechnen wie mit dem sehr starken Briten Liam Tancock. Der Russe Arkadij Wjatschanin und der Deutsche Thomas Rupprath haben nicht genannt. Rogan ließ sich für Samstag über 100 m Kraul übrigens streichen, um bei der WM-Präsentation Wiens als Botschafter werben zu können.

Jukic gut für 3 Medaillen
Mirna Jukic hat das Zeug, wie in Eindhoven in drei Endläufe zu schwimmen. Den Beginn macht sie an ihrem 22. Geburtstag im Brustsprint, in dem sie als Sechstschnellste genannt ist. "So knapp nach der EM wird es hier nicht einfach", erklärte die Wienerin beim Training im WM-Becken. "Wir haben versucht, seit der EM die Form zu halten." In diesen knapp zwei Wochen wurde auf der 25-m-Bahn trainiert, um Wenden und Tauchphasen zu üben.

Mehr als von einer Medaille über 200 m Brust traut sich Jukic nicht zu sprechen. Aber auch vor den Europameisterschaften war sie sehr vorsichtig, ehe sie Gold, Silber und Bronze einheimste. Auf ihrer Paradestrecke hat nur die russische Europameisterin Julia Efimowa eine bessere Nennzeit stehen, über 100 m Brust ist das OSV-Ass Vierte. Unsicher ist, welche Form Australierinnen und US-Amerikanerinnen über den "großen Teich" mitgebracht haben.

Dinko strebt Top 15 an
Mirnas Bruder Dinko greift erst am Donnerstag über 400 m Lagen ins Geschehen ein, der Langbahn-Vize-Europameister über 200 m Lagen hat eher bescheidene Wünsche. "Ich möchte besser als bei der WM in Melbourne sein, also in die Top 15", meinte der 19-Jährige. "Das scheint überall möglich." Besonders über 200 m Delfin möchte sich der Student ins Zeug legen, hat er diese Strecke in Eindhoven doch für seine Lagen-Medaillenchance geopfert.

Mate hochmotiviert
Mit vollem Eifer ist Hunor Mate nach Manchester gekommen. "Das hier ist eine WM. Es war keine Frage für mich, zu kommen." Acht OSV-Qualifizierte hatten ja auf ein Antreten verzichtet. Mate beginnt am Donnerstag über 100 m Brust. "Ich möchte in ein Finale, weiß aber nicht genau, wo ich die besten Chancen habe." Maxim Podoprigora reist erst am Donnerstagabend an, tritt am Freitag über 200 m Brust an und reist am Samstag wieder ab.

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