"Crazy Dani" verzichtet für Training auf Turnier in Acapulco.
Österreichs Davis-Cup-Kapitän Gilbert Schaller hat am Montag bei einer Pressekonferenz in Graz für den Länderkampf vom 5. bis 7. März in Bad Gleichenberg gegen die Slowakei das Team Jürgen Melzer, Daniel Köllerer, Julian Knowle und Martin Fischer offiziell bestätigt. Dieses Quartett soll am Sonntagabend zusammenkommen, ehe es zur unmittelbaren Vorbereitung auf die Zweitrunden-Partie der Europa/Afrika-Zone geht.
Melzer kommt in Form
Aus dem ÖTV-Aufgebot ist in dieser Woche nur
Melzer im Einsatz, er hat sich in Dubai schon einmal ins Achtelfinale
vorgearbeitet. "Jürgen hat sich zuletzt in der Halle sehr stark verbessert",
erklärte Schaller. "Er kommt mit viel Selbstvertrauen und Matchpraxis zum
Davis Cup." Mehr Selbstvertrauen als zuletzt sollte auch Melzers für das
Doppel vorgesehener Partner Julian Knowle haben, nachdem er in den
vergangenen beiden Wochen je ein Halbfinale und ein Endspiel erreicht hat.
Köllerer schiebt Extra-Training ein
Während sich Fischer in
Vorarlberg auf seinen ersten Davis Cup als Team-Mitglied vorbereitet, macht
das überraschenderweise auch Daniel Köllerer in seiner engeren Heimat.
Eigentlich hätte der Weltranglisten-174. ja derzeit beim ATP-Turnier in
Acapulco spielen sollen, hätte dort ein Viertelfinale zu verteidigen. Doch
"Crazy Dani" verzichtete auf die Verteidigung der dafür erhaltenen 110
Weltranglistenpunkte, bereitet sich in Linz auf seinen ersten
Davis-Cup-Einsatz vor.
"Ich habe beschlossen, dass es besser ist, mich voll auf das Match gegen die Slowaken zu konzentrieren", sagte der Oberösterreicher. "Ich will nach dem Länderkampf nicht mit einer persönlichen 0:2-Bilanz dastehen und werde schon in der Vorbereitung alles geben." Schaller zeigte sich darüber begeistert: "Für mich als Kapitän ist das erfreulich. Es ist bemerkenswert, dass ein Spieler seine Interessen dem Davis Cup unterordnet."
Damit trainieren Köllerer in Oberösterreich, Knowle in Wien und Fischer im "Ländle" diese Woche bereits auf dem Davis-Cup-Belag Hartplatz, Melzer spielt in den Emiraten ja auch auf diesem Untergrund. Als Sparring-Partner wurde der Salzburger Nico Reissig nach Bad Gleichenberg eingeladen. Bei den Slowaken werden Lukas Lacko (ATP-60.) und Martin Klizan (202.) für das Einzel sowie Michal Mertinak (ATP-Doppel-12.) und Filip Polasek (32.) für das Doppel erwartet.
Probleme mit Koubek
Missgestimmt ist Schaller ein wenig wegen
Stefan Koubeks vorwöchigen Tagebuch-Eintrag auf http://www.tennisfabrik.at,
in dem dieser den österreichischen Verband (ÖTV) und auch etwas Schaller
angreift. Dass er den Kärntner über Davis-Cup-Agenden nicht genügend
informiert habe, dementiert Schaller. "Stefan hat seit 10. Jänner über alles
Bescheid gewusst." Seinen endgültigen Team-Rücktritt verkündete Koubek
freilich nicht.
In der 2.500 Zuschauer fassenden Gleichenberg-Halle hat indes der Aufbau der Tribünen für das Duell mit den Slowaken begonnen, am Mittwoch soll er abgeschlossen sein. Danach wird in mehreren Schichten der Hardcourt aufgetragen. Es wird auf jenem Opticourt-Belag gespielt werden, auf dem Melzer am 1. November bei der Bank-Austria-Trophy in der Wiener Stadthalle triumphiert hat.