Der Australier brach auf der schweren Alpen-Etappe völlig ein.
Der Luxemburger Andy Schleck hat auf der 9. Etappe der Tour de France mit vier Bergwertungen die Gesamtführung vom schwächelnden Australier Cadel Evans übernommen. Der Weltmeister verlor auf dem Teilstück von Morzine nach St. Jean de Maurienne über acht Minuten auf Schleck, der nun vor Titelverteidiger Alberto Contador voran liegt. Den Tagessieg zwei Sekunden vor Contador und Schleck holte sich der Franzose Sandy Casar.
Eibegger steigt aus
Der Vorjahreszweite Schleck führt nach der
schweren Alpenetappe über 204,5 Kilometer, die mit dem Col de la Madeleine
den heuer ersten Anstieg der höchsten Kategorie aufwies, 41 Sekunden vor
Contador und 2:45 Minuten vor dessen Landmann Samuel Sanchez. Die restlichen
Favoriten hatten der Attacke des Top-Duos am Schlussanstieg nichts
entgegenzusetzen und büßten zumindest zwei Minuten ein. Evans verspielte
hingegen wie Rekordsieger Lance Armstrong beim Sieg von Schleck am Sonntag
in Morzine Avoriaz alle Chancen auf den Gesamtsieg.
Für Österreich gab es ebenfalls schlechte Nachrichten, denn der Steirer Markus Eibegger musste bei seinem Tour-Debüt wenige Kilometer nach dem Etappenstart aufgeben. Nach dem Ausstieg des Ex-Staatsmeisters sind mit Thomas Rohregger und Bernhard Eisel noch zwei österreichische Profis mit dabei. Vier Fahrer, darunter der Russe Wladimir Karpez wegen eines Handbruchs, waren nach dem ersten Ruhetag der Tour nicht mehr angetreten.
Kurz nach dem Start in Morzine hatte sich eine Ausreißergruppe davongemacht und sich über die Bergwertungen Col de Colombiere, Col des Aravis und Col de Saisies einen großen Vorsprung erarbeitet. Im 25 km langen letzten Anstieg fiel die Spitzengruppe aber auseinander und die Favoriten um Contador rückten näher.
Armstrong wieder machtlos
Rund acht Kilometer vor dem Ende der
auf 2.000 m gelegenen Bergwertung begann das Drama um Evans, der das vom
Contador-Team Astana diktierte Tempo nicht mehr halten konnte. Wenig später
bekamen auch Rekordsieger Lance Armstrong und der Rest der Topleute
Probleme. Übrig blieben schließlich nur noch Contador und Schleck, die bis
zum höchsten Punkt und auch in der langen Abfahrt Richtung St. Jean de
Maurienne zusammenblieben und später sogar noch um den Tagessieg mitredeten.
Die auf vier Fahrer geschrumpfte Spitzengruppe um Casar wurde nämlich von
Schleck und Contador einen Kilometer vor dem Ziel noch eingeholt.
Im Zielsprint behielt Casar schließlich die Oberhand und feierte vor dem Spanier Luis Leon Sanchez und dem Italiener Damiano Cunego seinen zweiten Tour-Etappensieg. Am Mittwoch steht in den französischen Alpen das mittelschwere Teilstück von Chambery nach Gap über 179 km auf dem Programm.