Beachvolley
Schuil/Nummerdor siegen in Klagenfurt
23.07.2012
Sieg beim Beachvolely-Grand Slam geht an holländisches "Oldie"-Duo.
Premieren und zwei höchst unterschiedliche Siegerpaarungen hat das 2012 vom Schlechtwetter beeinflusste und als Olympia-Generalprobe für London dienende Beach-Volleyball-Grand-Slam-Turnier in Klagenfurt gebracht. Bei den Herren setzten sich am "Supersonntag" die beiden Altstars Richard Schuil/Reinder Nummerdor aus den Niederlanden erstmals durch, bei den Damen sorgten das Youngster-Duo Jekaterina Chomjakowa/Jewgenia Ukolowa für den ersten russischen Erfolg auf der Damen-Tour überhaupt.
Erster Sieg für Holänder am Wörthersee
Die als Nummer acht gesetzten Schuil/Nummerdor durften nach zwei dritten Plätzen dank ihres 2:1-Erfolgs über die Brasilianer Pedro/Marcio (7) am Wörthersee erstmals jubeln. Routine war in diesem Finale der dominierende Faktor, denn mit dem bald 40-jährigen Schuil (39), Nummerdor (35) und Marcio Araujo (38) waren drei der vier Finalisten deutlich über 30 Jahre alt.
"Super, denn Klagenfurt ist das Lieblingsturnier von fast allen Spielern", sagte der 2,07 m große Hallen-Olympiasieger Schuil (1996 in Atlanta), der zusammen mit Nummerdor von 2008 bis 2010 drei Mal in Folge Beach-Europameister geworden war. Die einzige Niederlage im Klagenfurter Turnierverlauf hatten Schuil/Nummerdor in der Pool-Phase gegen die ÖVV-Paarung Xandi Huber/Robin Seidl erlitten, da waren die beiden Niederländer aber schon fix für die K.o.-Phase qualifiziert gewesen.
Regenchaos
Wegen heftigen Regens hatten am Samstag alle Damenpartien abgesagt und die Herren-Matches auf Nebenplätze verlegt werden müssen. Die daraus entstandenen Flugprobleme sorgten angeblich dafür, dass beide chinesische Teams in der Schlussphase w.o. gaben. Offiziell waren Verletzungen der Absagegrund.
Auch die als Nummer zwei gesetzten US-Stars Todd Rogers/Phil Dallhauser traten nach ihrer Halbfinal-Niederlage gegen Brasilien am Sonntag zum Spiel um Platz drei nicht mehr an, allerdings hatte Dallhauser am verregneten Samstag tatsächlich eine Blessur erlitten. Sieger Schuil musste nach dem Finale sofort zum London-Flieger.
Russische Sensationssiegerinnen
Bei den Damen kam es hingegen zum vermutlich jüngsten Finale der Tourgeschichte überhaupt. Die nur als Nummer 28 gesetzten Qualifikantinnen Chomjakowa/Ukolowa sind 23 bzw. 24 Jahre alt. Sie sorgten mit ihrem 2:1-Erfolg gegen die noch jüngeren Niederländerinnen Madelein Meppelink/Sophie van Gestel (21 bzw. 22) für den ersten russischen Tour-Sieg. "Vor Jahren saß ich hier noch auf der Tribüne und habe mir gedacht, wie unglaublich es sein muss, hier ein Mal zu gewinnen", freute sich Chomjakowa.
Trotz des Katastrophen-Samstages (nur 6.000 Fans) fiel bei der 16. Klagenfurt-Auflage die Zuschauer-Bilanz mit 130.000 Zuschauern auch 2012 höchst erfreulich aus. Die vorangegangenen heißen Sommer-Tage hatten mit Rekordbesuchen viel wettgemacht. Im Vorjahr waren annähernd 136.000 gekommen.