Radsport

Schwede Kessiakoff gewinnt Ö-Tour

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Der Tiroler Thomas Rohregger wurde als bester Österreicher Vierter.

Sieger auf dem Kitzbüheler Horn, Fünfter im Einzelzeitfahren am Neusiedlersee - Fredrik Kessiakoff hat der 63. Österreich-Radrundfahrt seinen Stempel aufgedrückt. Der 31-Jährige aus dem kasachischen Astana-Rennstall hatte nach der Schlussetappe am Sonntag von Podersdorf zum Wiener Burgtheater 2:28 Minuten Vorsprung auf den überraschend zweitplatzierten Tschechen Leopold König (Team NetApp) und 3:05 auf den spanischen Topstar Carlos Sastre (Geox). Der Tiroler Thomas Rohregger landete als bester heimischer Radprofi an der vierten Stelle, 3:59 Minuten hinter dem Sieger und knapp vor dem Tour-France-Dritten Denis Mentschow (RUS).

Erster Sieg für Kessiakoff

So wie der zweifache Ex-Sieger Cadel Evans ein ehemaliger Mountainbiker, legte Kessiakoff bei der Bergankunft in "Kitz" schon auf der zweiten Etappe den Grundstein zu seinem Premieren-Erfolg und verteidigte das Gelbe Trikot in der Folge souverän.  "Man fährt, um zu gewinnen, das passiert nicht so oft", erklärte der vierte schwedische Gesamtsieger der Ö-Tour (der erste seit 1957). "Jetzt werde ich diesen Erfolg einmal genießen." Auch Ex-Tour-de-France-Gewinner Sastre ("Ich hätte die Bergetappen lieber am Ende gehabt") lobte den Gewinner. "Er war der Stärkste und ist ein würdiger Sieger."

Rohregger vermochte seinen Erfolg von 2008 nicht zu wiederholen, doch auch Kessiakoff hat einen kleinen Österreich-Bezug. Sein bereits verstorbener Großvater war Wiener und während des Zweiten Weltkrieges nach Schweden geflohen. Kessiakoff spricht perfekt deutsch. "Ich fühle mich Österreich verbunden", sagte er vor dem Burgtheater.

Bennati gewinnt in Wien
Nach Ex-Weltmeister Tom Boonen (BEL) 2008 trug sich am Sonntag erneut ein Klassesprinter in die Siegerliste der traditionellen Wiener Schlussetappe ein. Daniele Bennati, der Etappen bei allen drei großen Rundfahrten gewonnen hat, feierte seinen Comeback-Erfolg nach einer langen Verletzungspause. Die Ö-Tour ist sein erstes Rennen seit einem Sturz mit Rippen- und Schlüsselbeinbruch bei der Tour de Romandie. "Dieser Sieg ist etwas Besonderes, es ist sehr wichtig, dass ich wieder zurückgekommen bin, das gibt viel Motivation für die Vuelta", sagte der 30-Jährige aus Arezzo. Bester Österreicher im Massensprint war Michael Schwaiger (Viperbike Kärnten) als Elfter.

Rohregger Vierter
'Einen Anteil am Etappensieg Bennatis hatte auch dessen Leopard-Trek-Kollege Rohregger. Er beteiligte sich bis rund einen Kilometer vor dem Ziel an der professionellen Sprintvorbereitung und freute sich mit dem Gewinner. Der schöne Abschluss für das Team versöhnte den 28-Jährigen auch etwas nach dem Missgeschick des Vortages. Da hatte ihm ein vom Team-Mechaniker nicht wie vorgeschrieben auf dem Rad montierter Transponder für die Zeitnehmung schon vor dem Start eine 30-Sekunden-Strafe eingebracht und die Chance auf den dritten Rang genommen.

"Das hätte nicht passieren dürfen, aber insgesamt ist die Woche für uns super gelaufen", erklärte der Kramsacher. Auf dem Horn hatte er seine eigenen Erwartungen als Fünfter aber nicht ganz zu erfüllen vermocht. "Da war ich etwas übermotiviert, auch der Fehler beim Zeitfahren war blöd, aber ich kann zufrieden sein", meinte Rohregger. Auch er hat die Vuelta ab 20. August im Visier.

Zweitbester Österreicher in der Gesamtwertung war der Tiroler Harald Totschnig (36) als 16. (+6:46), knapp vor seinem 14 Jahren jüngeren Tyrol-Kollegen Stefan Kirchmair (18-/+8:49). Der Innsbrucker Rennstall belegte in der Teamwertung den ausgezeichneten achten Platz und trug viel zur Belebung der Rundfahrt bei. Kirchmair landete in der von König gewonnenen Unter-25-Wertung auf dem dritten Platz.
 

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