Radsport
Schweizer Albasini gewinnt Ö-Tour
12.07.2009
Als bester Österreicher landetete Stefan Denifl auf Rang 8.
Der Deutsche Andre Greipel sprintete vor dem Burgtheater zu seinem dritten Etappensieg bei der 61. Österreich-Rundfahrt, im letzten Drittel des Feldes streckte sein Columbia-Teamkollege Michael Albasini die Arme in die Höhe. Der 28-Jährige ließ sich als dritter Schweizer Gesamtsieger im Nachbarland feiern, er hatte nach acht Etappen 1:12 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Ukrainer Ruslan Pidgornij.
Denifl als bester Österreicher
Bestplatzierter Österreicher
in der Gesamtwertung war der 21-jährige Tiroler Stefan Denifl (Team Elk
Haus) als Achter mit 3:37 Minuten Rückstand, zum erst zweiten Mal nach 1996
gab es keinen heimischen Tagessieger und erstmals keinen Top-3-Rang. Der
Wiener Werner Riebenbauer sorgte auf dem Schlussabschnitt von Podersdorf
nach Wien (124 km) mit Platz fünf für das beste Resultat. "Dieses Rennen der
Hors-Kategorie (zweithöchste nach den drei dreiwöchigen Rundfahrten, Anm.)
ist für unsere kleinen Teams zu groß, aber es gab kleine Erfolgserlebnisse",
sagte der 35-jährige Riebenbauer, der zuvor die Ränge sieben, zehn und elf
belegt hatte.
Versprechen für die Zukunft
Denifl schaffte nach Platz
sieben bei der Bayern-Rundfahrt, dem wichtigsten deutschen Etappenrennen,
einen weiteren Top-Ten-Platz. "In Österreich war es mit acht statt fünf
Etappen schon härter, zudem hatte ich zwischendurch gesundheitliche
Probleme", sagte der Stubaier. "Ich bin insgesamt sehr zufrieden, es hat
gepasst." Denifl strebt für kommende Saison einen Wechsel in ein
ausländisches Profiteam an.
Schweizer Tour-Sieger
Albasini hatte das Gelbe Trikot bereits am
zweiten Tag mit seinem Sieg auf dem Kitzbüheler Horn aus einer Spitzengruppe
heraus erobert und auch am Samstag als Fünfter des Einzelzeitfahrens am
Neusiedlersee erfolgreich verteidigt. Nach zahlreichen Etappensiegen in
wichtigen Bewerben (Tour de Suisse, Baskenland-Rundfahrt) gelang ihm in
Österreich der erste Erfolg in einem Mehrtagesrennen. "Das zeigt mir, dass
ich auf dem richtigen Weg bin", sagte der Familienvater, der sich zu einem
Rundfahrts-Spezialisten entwickeln will. Vor ihm hatten seine Landsleute
Stefan Maurer (1984) und Beat Zberg (1998) in Österreich triumphiert.
Das "Kraftpaket" Greipel hatte wie schon in Dornbirn und Horn das beste Ende für sich, schloss die Vorarbeit seiner Kollegen (u.a. der vorjährige Tour-de-France-Etappensieger Marcus Burghardt) erfolgreich ab. "Die Mannschaft arbeitet sehr hart, ich brauche nur die letzten 200 Meter zu sprinten", erklärte der knapp 27-jährige Greipel.
Cavendish die Nummer 1
Er hatte zuvor bei der Bayern-Rundfahrt
und der Ster-Elektrotoer (NED) ebenfalls jeweils drei Siege gefeiert. Für
die Tour de France fand er dennoch keinen Platz im Columbia-Aufgebot. "Ich
bin der beste deutsche Sprinter und habe nur das Pech, dass Mark Cavendish
in unserem Team fährt", sagte Greipel. "Aber natürlich wäre ich auch gerne
bei der Tour dabei." Cavendish, der aktuell beste Sprinter der Welt, hat in
Frankreich bereits zwei Etappen gewonnen.
Massensprint
An der Vorarbeit für den Massensprint nach zehn
Runden auf der Ringstraße hatte auch das Team Vorarlberg beigetragen. Die
Fahrer um die Sprinter Rene Haselbacher und Sebastian Siedler reduzierten
den Rückstand auf eine fünfköpfige Ausreißergruppe (u.a. mit Staatsmeister
Markus Eibegger/Elk und Vortagssieger Koos Moerenhout/NED), ehe die
Top-Teams das Kommando übernahmen.