Nur Melzer darf mit Erstrunden-Gegner wirklich zufrieden sein. Koubek gleich zu Beginn gegen Dawydenko.
Die am Freitag in Paris vorgenommene Auslosung für die mit insgesamt 16,15 Mio. Euro dotierten French Open in Paris hat für die Österreicher teilweise sehr interessante Paarungen gebracht. Das schwierigste Los hat zweifellos Stefan Koubek erwischt, der 32-jährige Kärntner trifft gleich zum Auftakt auf den als Nummer 10 gesetzten Nikolaj Dawydenko, der allerdings zuletzt angeschlagen war.
Melzer vor Pflichtsieg(en)
Jürgen Melzer hat mit dem Argentinier
Sergio Roitman hingegen ein sehr gutes Erstrundenlos erwischt. Österreichs
Nummer 1, an der Seine als Nummer 24 gesetzt, müsste sich danach auch vor
dem Sieger des Erstrunden-Duells Guillaume Rufin (FRA) - Eduardo Schwank
(ARG) nicht fürchten, und in Runde drei könnte es zur Revanche aus dem
Vorjahr gegen Gael Monfils (FRA-11) kommen.
"Okay, das geht", meinte Jürgen Melzer. "Die Auslosung ist durchaus okay." Zwar habe er gegen Roitman (2007/1. Runde-Anm.) in Monte Carlo verloren, er sei damals aber knapp am Vortag aus Houston angekommen.
Koubek musste schlucken
Weniger erfreut war freilich Stefan
Koubek mit dem Los Dawydenko. "Glücklich ist es nicht. Mal schauen wie er
drauf ist, er war ja angeschlagen. Er ist ein großer, solider, sehr guter
Spieler, das ist sicherlich nicht einfach. So muss ich schon in der ersten
Runde wirklich eine sehr gute Leistung bringen, um da was anrichten zu
können", sagte Koubek Freitagmittag, kurz nach seiner Ankunft in Paris. Von
Melzer war zu erfahren, dass die Verletzung Dawydenkos allerdings doch nicht
so leicht sei. "Ich habe gehört, dass er einen sechs Zentimeter langen
Muskelfaserriss gehabt hat, dass ist schon viel."
Dawydenko-Manager Ronnie Leitgeb, der quasi seit längerer Zeit wieder einmal eine Begegnung mit einem Schützling von Günter Bresnik hat, berichtete am Freitag nur, dass Dawydenko derzeit pausiere. "Er kann derzeit nicht spielen."
Köllerer mit Daviscup-Vorgeschmack
Im Hinblick auf die
Diskussionen in Sachen Davis Cup kommt es zu einem besonders interessanten
Duell zwischen Daniel Köllerer und dem Chilenen Nicolas Massu. Während
Melzer meinte, dass Köllerer diese Partie gewinnen wird ("Massu ist im
Moment nicht so gut drauf"), war Köllerer-Manager Manfred Nareyka angetan.
"Ja voll gut! Ein gutes Los, ein Spieler, der dem Daniel sicher liegt, der
aber auch schwierig ist. Es hätte schlimmer und auch besser kommen können."
Köllerer möge Gegner, gegen die er sich behaupten muss, ohnehin mehr als
jene, wo er Favorit ist. Alex Antonitsch war in Kitzbühel über diese Paarung
erfreut: "Gerade mit der Davis-Cup-Diskussion kann eigentlich nichts
Besseres passieren", sagte der ORF-Kommentator.
Wenig Begeisterung bei Bammer
Bei den Damen startet die als
Nummer 28 gesetzte Sybille Bammer gegen die routinierte Französin Nathalie
Dechy ins Turnier. "Sybille hat gesagt: so la la. Dechy spielt natürlich mit
dem Publikum im Rücken", meinte ihr Coach Jürgen Waber zum Los. Schwierig
wird es für Tamira Paszek werden, die es mit der argentinischen
Sandplatz-Spezialistin Gisela Dulko zu tun bekommt. "Das ist natürlich eine
Spielerin, die sich auf Sand sehr wohl fühlt. Das ist ihr stärkster Belag",
meinte Paszek zu ihrer ersten Gegnerin. Paszek hat sich zuletzt mit bis zu
siebenstündigen Trainingseinheiten auf Paris vorbereitet. "Ich komme sehr
gut vorbereitet nach Paris", meinte sie.
Debüt für Mayr
Schließlich sieht auch Paris-Debütantin
Patricia Mayr der Partie gegen die Ukrainerin Maria Koryttsewa positiv
entgegen. "Das ist sicher kein schlechtes Los, auch wenn man gegen eine
Top-100-Spielerin prinzipiell auf der Hut sein muss. Das Los bietet eine
Chance, so wie in Australien auch in Paris die zweite Runde zu erreichen",
sagte Mayr vor ihrem zweiten Major-Turnier.