Leichtathletik

Semenya darf weiter als Frau starten

06.07.2010

Bei der südafrikanische Weltmeisterin wurde lange am Geschlacht gezweifelt.

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Im spektakulären Fall um die südafrikanische 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya ist zugunsten der Athletin entschieden worden. Zehn Monate nach ihrem Sieg bei der WM in Berlin hat der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) der 19-Jährigen am Dienstag wieder die uneingeschränkte internationale Wettkampferlaubnis bei den Frauen erteilt. Die Untersuchungen zu dem von der IAAF nach Casters WM-Sieg 2009 angeordneten Geschlechtstest sind abgeschlossen, bleiben aber geheim.

Freude bei Semenya
Die IAAF-Führung folge mit der Starterlaubnis nun einer Empfehlung der Medizinischen Kommission des Weltverbandes. Wie die IAAF in ihrer knappen Presseerklärung mitteilte, seien die medizinischen Details vertraulich und würden nicht weiter kommentiert werden. "Ich freue mich, nach all den Debatten wieder antreten zu können", ließ Semenya über ihre Anwälte verlautbaren.

Geschlecht nicht eindeutig geklärt
Die Mittelstreckenläuferin durfte seit ihrem WM-Sieg im August 2009 in Berlin nicht mehr starten, weil ihr Geschlecht nicht eindeutig geklärt war. Aufgrund ihrer männlichen Erscheinung waren Zweifel aufgekommen, ob sie eine Frau ist. Die IAAF hatte daraufhin während der WM Geschlechtstests angeordnet. Bereits im September 2009 berichteten mehrere Medien, dabei sei herausgekommen, dass Semenya ein Zwitter (Hermaphrodit) sein könnte. Danach könnte sie sowohl Geschlechtsmerkmale einer Frau als auch eines Mannes haben.

Unrühmliche Rolle
Eine unrühmliche Rolle in dem Fall spielte die Führung des südafrikanischen Leichtathletik-Verbandes (ASA). Der abgesetzte ASA-Präsident Leonard Chuene, der auch aus dem IAAF-Council zurückgetreten ist, hatte zugegeben, Semenya bereits vor der WM in Berlin ohne ihr Wissen einem Geschlechtstest unterzogen zu haben. Außerdem setzte er sich über eine Empfehlung seines Teamarztes hinweg, der für eine Nichtteilnahme der Mittelstreckenläuferin aus dem Kapstaat bei der WM plädiert hatte.

Staunen
Die damals aus dem Nichts kommende Semenya gewann in Berlin in der Weltklassezeit von 1:55,45 Minuten Gold über die Zwei-Runden-Distanz und versetzte die Leichtathletik-Welt in Staunen.

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