Australian Open

Serena lässt Scharapowa keine Chance

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Ungesetzte US-Amerikanerin krönt Comeback mit ihrem insgesamt dritten Melbourne-Erfolg.

Die US-Amerikanerin Serena Williams hat zum dritten Mal die Tennis-Australian-Open gewonnen, so unerwartet wie diesmal hatte sie aber noch keinen ihrer davor errungenen sieben Titel geholt. Mit 6:1,6:2 fertigte die 25-Jährige die topgesetzte Maria Scharapowa in nur 63 Minuten ab, revanchierte sich damit für die Final-Niederlage gegen die Russin 2004 in Wimbledon. Williams stößt in der Weltrangliste von Position 81 auf 14 vor.

Damit hat der US-Star die abermalige Zugehörigkeit zur Weltklasse ab Montag auch im Ranking bestätigt, auf dem Court hat sie das schon in den vergangenen beiden Wochen unter Beweis gestellt. So klar wie ausgerechnet im Endspiel hatte Williams im Turnierverlauf aber gegen keine ihrer Gegnerinnen dominiert. Nur in der Auftakt-Runde gegen Mara Santangelo (ITA-27) hatte sie ebenfalls bloß 3 Games abgegeben, danach musste sie zweimal sogar über drei Sätze gehen.

"Für Tennis geboren"
Schließlich schaltete Williams inklusive Scharapowa aber sechs Gesetzte aus. "Heute Früh habe ich mich anders gefühlt, richtig gut", erklärte Williams nach ihrem Triumph. "Mein Plan war, mein Spiel zu spielen. Und ich habe es so zum ersten Mal in diesem Turnier gespielt. Das war die Serena wie ihr sie schon jahrelang erlebt habt. Ich bin für Tennis geboren." Konkret ließ die 10-fache Grand-Slam-Finalistin mit aggressiven Schlägen Scharapowa nie ins Spiel kommen, dominierte mit Service wie Return.

Lehrstunde für Scharapowa
So war der erste Satz nach nur 26 Minuten vorbei, nachdem Williams bereits 5:0 geführt hatte. Auch im zweiten Durchgang hieß es rasch 4:0, ehe die ab nächsten Montag wieder als Weltranglisten-Leaderin geführte Scharapowa auch noch ein bisschen mitspielen durfte. Die Match-Statistik spricht freilich eine klare Sprache. Williams dominierte mit dem Service, schlug mehr Asse, beging weniger Doppelfehler und unerzwungene Fehler, und ihr gelangen mit 28 mehr als doppelt so viele Winner wie Scharapowa.

Nicht einmal 100 Punkte wurden in diesem Finale ausgespielt. Zwei davon waren Breakbälle für Scharapowa, aber die 19-Jährige nutzte sie nicht. "Wenn ihr Aufschlag so scharf und platziert kommt, ist es sehr schwierig, sie zu breaken", erklärte die Linz-Siegerin nach der Niederlage. "Ihr erstes Service ist das wirkungsvollste auf der Tour. Sie hat das Spiel diktiert." Scharapowa wollte Williams stets zu längeren Ballwechseln zwingen, doch die machte meist recht schnell den Punkt.

Schwester ermordet
Die unterlegene Finalistin nahm die Schlappe im Endeffekt gelassen, wollte aus der Erfahrung lernen. "Im seinem ersten Turnier des Jahres ins Finale zu kommen, ist nicht so schlecht. Das ist nicht das Ende der Welt." Williams dachte in der Stunde ihres Triumphs hingegen primär an ihre im Jahr 2003 erschossene Schwester Yetunde, widmete ihr den Sieg. "Sie ist nicht hier, aber ich liebe sie so sehr. Ich hatte schon davor gesagt, dass es für sie ist, falls ich dieses Turnier gewinne."

Ganz realisiert hatte die jüngere Schwester der verletzten Venus Williams ihren Erfolg vorerst aber noch gar nicht: "Ich kann gar nicht glauben, dass das Turnier schon vorbei ist. Ich habe das Gefühl, als wären da noch Matches zu spielen. Und dabei haben so viele Kritiker gesagt, dass ich nicht fit bin." Williams wurde speziell von den Gala-Vorstellungen von Roger Federer und Fernando Gonzalez im Herren-Semifinale inspiriert. "Ich habe mir gesagt: wenn die das können, dann kann ich das auch."

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Amelie Mauresmo (FRA)

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Maria Scharapowa (RUS)

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