Die US-Amerikanerin setzte sich gegen Swonarewa durch.
Serena Williams hat ihren Titel in Wimbledon erfolgreich verteidigt und die Venus-Rosewater-Trophäe zum vierten Mal nach 2002, 2003 und 2009 gewonnen. Die hochfavorisierte US-Amerikanerin setzte sich am Samstag in London in nur 66 Minuten mit 6:3,6:2 gegen Wera Swonarewa aus Russland durch, die in ihrem ersten Grand-Slam-Endspiel kaum eine Chance hatte.
Für die 28-jährige Williams war es der 13. Titel bei einem der vier Major-Turniere, der mit 1,218 Millionen Euro honoriert wurde. Die drei Jahre jüngere Swonarewa durfte sich mit 609.000 Euro über den höchsten Preisgeldscheck ihrer Karriere und die Rückkehr ab Montag in die Top Ten freuen. Es war das kürzeste Finale seit Steffi Grafs Sieg 1992 in 58 Minuten gegen Monica Seles.
Sechste in Bestenliste
"Das ist ein sehr spezieller Sieg. Die 13
ist meine Glückszahl", freute sich Williams und fügte hinzu: "Billie Jean,
ich hab dich." Gemeint war dies in Richtung Billie Jean King, die das Match
von der Royal Box aus verfolgt hatte. Mit nunmehr 13 Grand-Slam-Siegen hat
sie ihre Landsfrau überholt und ist in der Ewigen-Besten-Liste nun bereits
Nummer 6. Dementsprechend jubelte Williams nach dem verwertetem Matchball:
Sie warf ihr Racket in die Luft und gestikulierte zu ihrem Gefolge.
"Ich möchte Wera gratulieren. Sie hat sehr viel mitmachen müssen und hat gezeigt, dass ein Champion niemals aufgibt", meinte Serena sportlich fair zu ihrer Finalgegnerin. Zuvor hatte sie wenig Mitgefühl mit Swonarewa gezeigt. Im achten Spiel des ersten Satzes gelang Williams das erste Break des Spiels. Williams beugte ein Knie und zeigte triumphierend die Faust. Zwar erarbeitete sich die Russin gleich im Anschluss ihren ersten Breakball, doch Williams ließ sich den Satz nicht mehr nehmen: Nach 36 Minuten hieß es 6:3.
Swonarewa: "Hast den Sieg verdient"
Gleich im
Auftaktgame gelang Williams das nächste Break und zum 1:4 besiegelte ein
neuerlicher Serviceverlust die rasche Niederlage gegen die derzeit
unumstrittene Nummer 1 im Damen-Tennis. "Gratulation. Du bist eine
großartige Spielerin, aber auch ein großer Champion", meinte Swonarewa in
einem emotionellen Interview noch auf dem Platz. "Du hast den Sieg
verdient." Williams hatte dies u.a. mit 29 Winnern (gegenüber 9 ihrer
Gegnerin) einmal mehr untermauert.
Wie auch ihre Position im Welt-Tennis: Nach den Favoritenstürzen, angefangen bei ihrer Schwester Venus, mit der sie sich seit 2000 neun der elf Wimbledon-Titel geteilt hat, über die belgischen Rückkehrerinnen Kim Clijsters und Justine Henin bis zur einzigen russischen Championesse Maria Scharapowa, ist Serena Williams die einzige Konstante geblieben. So wie bei den Herren Rafael Nadal, der an diesem Sonntag gegen den Tschechen Tomas Berdych seinen zweiten Titel in Wimbledon nach 2008 holen will.