Riesenslalom-Weltcupsiegerin gewinnt österreichische Sportlerwahl.
Eva-Maria Brem hat die Erfolgsserie der ÖSV-Skiläuferinnen bei der Wahl zu Österreichs Sportlerin des Jahres 2016 fortgesetzt. Die 28-jährige Tirolerin gewann die unter den Mitgliedern der Sportjournalisten-Vereinigung Sports Media Austria (SMA) durchgeführte Wahl überlegen vor der Leichtathletin Ivona Dadic und Skeleton-Vizeweltmeisterin Janine Flock.
Damit kommt zum siebenten Mal in Folge die Sportlerin des Jahres aus dem Alpin-Lager des Österreichischen Skiverbands. Zuletzt war dreimal Anna Veith (vormals Fenninger) ausgezeichnet worden. Brem, die in der vergangenen Saison den Riesentorlauf-Weltcup gewonnen hat, wurde am Donnerstagabend bei der von der Sporthilfe veranstalteten Lotterien-Gala "Nacht des Sports" im Austria Center Vienna geehrt.
So tickt Eva-Maria Brem
Mit dem Gewinn der Weltcup-Kugel für die Riesentorlaufwertung und zwei Siegen hat Eva-Maria Brem die Saison 2015/16 zur bisher erfolgreichsten ihrer Karriere gemacht. Am Donnerstag wurde die 28-jährige Tirolerin in Wien als "Sportlerin des Jahres" ausgezeichnet, zum siebenten Mal in Folge gewann damit eine Alpinskiläuferin diese Wahl.
Am 27. Dezember 1990 stand Eva-Maria in Reith im Alpbachtal als Zweijährige erstmals auf Ski. "Ein Traum aus Pink mit Schneemännchen darauf", erinnerte sich die Münsterin an ihre ersten Arbeitsgeräte. Ihr Weltcup-Debüt gab sie am 29. Dezember 2005 in Lienz. Der Farbe blieb sie zunächst treu, mit rosa Strähnen im blonden Haar wurde sie bei Olympia 2010 in Whistler Riesentorlauf-Siebente. Ihr Karrierelauf würde jäh unterbrochen, als sie sich im folgenden April bei einem Sturz beim freien Skifahren einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein zuzog.
Der Weg in die Rolle der Sieganwärterin war dann auch ein mühsamer. Und nach der Nichtnominierung für Olympia 2014 in Sotschi überlegte Brem sogar kurz, ihre Karriere zu beenden. Doch stattdessen machte sie intensive Skitests mit ihrem Ausrüster Völkl und "suchte auch die eine oder andere Bar in Innsbruck" auf, wie sie schmunzelnd erklärte. "Irgendwann kam der Moment, an dem mir klar wurde, dass ich noch nicht aufhören will. Dass es um mein Leben, meine Karriere und meine besten Jahre geht."
Beim Debüt aufs Stockerl
Der Lohn folgte überraschend und rasch. Gleich im ersten Rennen nach den Winterspielen kam sie als Dritte in Aare erstmals auf das Weltcup-Podest. Den ersten Sieg feierte die Zollwache-Beamtin im November 2014 in Aspen. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Vail/Beaver Creek holte sie erst Mannschafts-Gold, schied dann aber als im Weltcup Führende und eine der Mitfavoritinnen im Riesentorlauf aus. "Ich bin gesund, es gibt schlimmere Dinge im Leben als ein verpatztes Rennen. Deshalb wird es mir gelingen, es bald abzuhaken. Das Leben geht weiter", gab sie sich tapfer.
Und auch die Erfolge im Skirennsport stellten sich für die Gewinnerin von vier Bronzemedaillen in drei verschiedenen Disziplinen bei Junioren-Weltmeisterschaften zwischen 2006 und 2008 wieder ein. Im Dezember 2015 gewann sie den Riesentorlauf in Courchevel, im März 2016 jenen in Jasna und beim Finale in St. Moritz riss sie im Herzschlagfinale die kleine Kugel an sich.
Ausgerechnet beim Weltcupauftakt am vergangenen Samstag in Sölden endete eine starke Serie. Platz 26 war ihr schlechtestes RTL-Abschneiden seit Jänner 2013, in den jüngsten 19 Riesentorläufen vor Sölden war sie stets in den Top Ten gelandet.