Dank einer überragenden Defensivleistung hat sich Spanien am Sonntag erstmals den Weltmeistertitel im Basketball geholt.
Nach einem 70:47 (43:23) gegen den regierenden Europameister Griechenland im Finale der 15. Titelkämpfe in Japan traten die Iberer damit die Nachfolge des 1998 und 2002 zwei Mal in Serie siegreichen Titelverteidigers Serbien und Montenegro an.
Erst sechs verschiedene Weltmeister
Der Gastgeber der Europameisterschaft 2007 stieg damit in den elitären Kreis jener nun sechs Mannschaften auf, die schon einmal über den WM-Titel jubeln durften. In den vergangenen 43 Jahren hatten nur die Sowjetunion, Serbien-Montenegro (bzw. Jugoslawien) und die USA den Titel erobert, davor waren Argentinien (bei der Premiere 1950) und Brasilien siegreich gewesen. Mit dem Erfolg qualifizierten sich die Iberer auch als zweites Team nach Gastgeber China für das olympische Basketball-Turnier 2008 in Peking.
Auch ohne Gasol bärenstark
Vor 18.500 Zuschauern boten die ohne den verletzten Superstar Pau Gasol, ihren besten Werfer und Rebounder im Lauf des Turniers, eingelaufenen Spanier von Beginn weg eine mannschaftlich geschlossen starke Vorstellung, die von einer überragenden Defensivleistung gekrönt war. Nach zwei Dreiern von Jose Manuel Calderon und Juan Carlos Navarro zogen die Iberer 2:30 Minuten vor der erster Viertelpause auf 16:9 davon. Die Hellenen rannten sich immer wieder in Spaniens aggressiver Zonenverteidigung fest.
Früh alles klar gemacht
Mit einem 10:0-Lauf, der erst durch einen Freiwurf von Dikoudis beendet wurde, baute Spanien die Führung auf 28:12 aus. Bis zur Pause (43:23) hatten die kompromisslosen und vor allem von der Dreier-Linie wurfsicher agierenden Rot-Gelben einen 20-Punkte-Polster herausgeworfen. Der regierende Europameister Griechenland, noch im Halbfinale Sieger gegen Topfavorit USA, wirkte hilflos und bot eine schwache Wurfleistung.
Griechen mit schwacher Leistung
Auch in den zweiten 20 Minuten trafen die Griechen, die gegen die USA noch 63 Prozent ihrer Würfe verwandelt hatten und ebenfalls erstmals ein WM-Finale erreicht hatten, nicht einmal ein Drittel ihrer Würfe aus dem Feld (31 Prozent). Angeführt von ihren Guards Calderon und Navarro war Spanien weiter nach Belieben erfolgreich, nach einer ungefährdeten Führung nach dem dritten Viertel (54:34) wurden die abschließenden zehn Minuten zum Schaulaufen zum Titel.
Gasol MVP
Obwohl im Finale mit einem Mittelfußknochen out, wurde Spaniens NBA-Superstar Pau Gasol zum besten Spieler des Turniers gewählt. Gasol hatte mit durchschnittlich 21,3 Punkten und 9,4 Rebounds maßgeblichen Anteil am Gold-Lauf der Spanier