Legendärer Olympia-Fauxpas

Stadlober kann heute über Blackout lachen

22.11.2018

Unfassbarer Olympia-Fauxpas abgehakt - Stadlober peilt WM-Medaille an.

Zur Vollversion des Artikels
© YouTube
Zur Vollversion des Artikels

Langläuferin Teresa Stadlober hat ihren Olympia-Fauxpas verarbeitet und geht optimistisch in die am Wochenende in Ruka beginnende Weltcupsaison. Nach vielversprechender Vorbereitung will die Radstädterin mit den nächsten Podestplätzen einen weiteren Schritt nach vorne machen, als Krönung soll in Seefeld eine WM-Medaille gelingen.

Bei den Winterspielen im vergangenen Februar in Pyeongchang hatte Stadlober über 30 km klassisch Edelmetall vor Augen, ehe sie auf der Strecke falsch abbog und sich schließlich mit Rang neun zufriedengeben musste. "Man muss es abhaken, mir ist ein Fehler passiert. Ich kann es nicht rückgängig machen. Ich habe Gott sei Dank gleich einmal darüber lachen können", blickte Stadlober zurück. Auch mit dem einen oder anderen Schmäh über ihr Missgeschick könne sie gut umgehen. "Da muss ich dann selber lachen, da stehe ich drüber."

Sie werde oft darauf angesprochen, ob sie die Geschichte verdaut habe und wie es ihr gehe. "Dann sage ich: super. Ich war vor Pyeongchang ja gar nicht in der Position für eine Medaille, weil ich die Ergebnisse nicht gehabt habe. Sicher hätte in diesem Rennen alles gepasst, aber ich habe die Medaille nicht im Kopf gehabt."

Und sie könne glücklicherweise auch so auf ein sehr gelungenes Jahr zurückblicken. "Es war meine beste Saison, damit habe ich mich auch trösten können. Ich habe so viele gute Ergebnisse gehabt, war zweimal am Stockerl", erinnerte die 25-Jährige im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur an reihenweise Top-sechs-Ergebnisse und Rang acht im Gesamtweltcup.

Daran möchte sie nach diesmal verletzungsfreier Vorbereitung anschließen und im Idealfall auch den einen oder anderen Podestplatz einheimsen. "Ich fühle mich gut. Gott sei Dank bin ich gesund durchgekommen. Ich habe mein Niveau halten können, möchte aber schon noch etwas drauflegen." Auch bei der Tour de Ski zum Jahreswechsel will sie wieder vorne mitmischen. Oberste Priorität haben aber die Heim-Weltmeisterschaften Ende Februar Anfang März. "Das große Ziel ist die Medaille in Seefeld."

Seefeld hat oberste Priorität

Dafür wird sie anders als in der vergangenen Saison vor dem Höhepunkt eine längere Pause einlegen und vier Weltcup-Stationen im Jänner auslassen. "Ich will bis zur Tour alles laufen und danach nach Seefeld fahren und dort trainieren. Ich will erst Mitte Februar eine Woche vor der WM in Cogne wieder einsteigen." Das sei eine Lehre aus dem Olympiawinter, in dem sie etwas müde zu den Winterspielen gekommen sei. "In Pyeongchang waren die ersten zwei Rennen nicht gut. Ich habe zwar eine gute Saison gehabt, aber in Seefeld habe ich mehrere Chancen und möchte bei allen Rennen gut laufen. Wenn Heim-WM ist, zählt nur die Heim-WM."

Beim Saisonhöhepunkt, aber auch im Weltcup werde es nach dem Rücktritt von Marit Björgen und wegen des Comebacks von Therese Johaug ein verändertes Bild geben. "Die Massenstarts werden wieder anders ablaufen, wenn Johaug startet. Sie wird gleich attackieren, da muss man schauen, dass man dranbleibt."

Johaug, die wegen eines Steroid-Dopingvergehens 18 Monate aussetzen musste, werde auch in Seefeld ähnlich vorgehen. Und sie müsse versuchen, die Attacken der ebenfalls nicht besonders sprintstarken Norwegerin mitzugehen. "Sie kann es nicht auf den Zielsprint ankommen lassen. Das hat man auch im Vorjahr im Weltcup in Seefeld gesehen. Für mich ist das besser, aber Johaug kann ein sehr hohes Tempo gehen."

Zum Auftakt der Weltcupsaison warten im finnischen Ruka ein Klassik-Sprint und ein 10-km-Rennen ebenfalls im klassischen Stil. Danach folgen Lillehammer mit einer dreiteiligen Minitour, Skatingrennen in Beitostölen und Davos sowie die Tour. Das Etappenrennen mit dem von Stadlober bisher stets bravourös gemeisterten Abschluss auf die Alpe Cermis ist diesmal besonders skatinglastig.

Zur Vollversion des Artikels