Vorarlbergerin plant für nächste Saison noch professioneller und will mehr Konstanz.
Für Tamira Paszek
will es in Linz einfach nicht laufen. Nach der vierten Erstrunden-Niederlage in sechs Versuchen beim Generali Ladies gegen Bethanie Mattek-Sands (USA) richtete die 21-jährige Vorarlbergerin daher rasch den Blick in Richtung Zukunft. Sie gab bekannt, dass sie ihre Zusammenarbeit mit Manager Ronnie Leitgeb mit diesem Jahr beendet und möchte stattdessen für 2013 einen Fitness-Coach engagieren.
Mehr Professionalität
"Es wird professioneller gestaltet werden als dieses Jahr", sagte Paszek im Hinblick auf eine bessere Planung mit ihrem Coach Andrei Pavel. Den ehemaligen Weltklasse-Spieler aus Rumänien hat sie in Linz schmerzlich vermisst, weil dieser wegen seiner Tennis-Akademie und auch aus familiären Gründen nicht abkömmlich war. Die Kooperation ist 2012 spontan zustandegekommen, erzählte sie am Dienstagabend. "Er hat eh schon 13 Wochen gemacht, obwohl nur 10 ausgemacht waren - vier kommen noch in der Vorbereitung dazu."
Für 2013 plant Paszek eine weitere Professionalisierung. "Wenn beide das gleiche Ziel haben, müssen auch beide etwas opfern", hofft sie. Für Österreichs Nummer 1, die heuer den Titel in Eastbourne sowie das neuerliche Viertelfinale in Wimbledon als absolute Highlights stehen hat, hatte das erste Halbjahr 2012 mit einer fürchterlichen Serie an Niederlagen begonnen, teilweise begründet auch durch Verletzungen.
Letzter Auftritt 2012, dann Urlaub
Nach ihrem letzten Turnier kommende Woche in Luxemburg steht der verdiente Urlaub auf dem Programm. Geplant ist ein Trip mit ihrer Mutter auf die Malediven. Ein Traumurlaub ohne ihren Freund Georg Margreitter, dem Fußball-Profi, der im Sommer von der Wiener Austria zu den Wolverhampton Wanderers in die zweithöchste englische Liga gewechselt ist. "So wie wir das sehen, wird das die nächsten zehn Jahre nicht anders sein", meinte Paszek lachend und ergänzte, "aber das haben wir vor viereinhalb Jahren auch schon gewusst."
Vorbereitung in Florida
Nach dem Trip möchte Paszek "mit einem frischen Kopf und neuen Gedanken wieder auf den Platz zurückkehren" und sich in Florida voll der Vorbereitung auf das nächste Jahr widmen. "Mein erster Wunsch für 2013 ist es, dass ich das Jahr gesund beginne. Dann kann ich drauflosspielen." Im ersten Halbjahr hat sie so gut wie keine Punkte zu verteidigen. "Wichtig ist, dass man die Geduld und einen klaren Kopf behält und nicht alles zerreißen will." Das Ziel Top 30 in diesem Jahr hat sie erstmals geschafft, für die kommende Saison sieht Paszek "viele Möglichkeiten", zumal sie heuer u.a. auch in drei von vier Grand-Slam-Turnieren gleich in Runde eins gescheitert war.
Kopf ausschalten
Weniger denken und ganz den Fokus auf das Tennis legen, lautet die Prämisse: "Je mehr ich denk', desto mehr wackelt das Ganze. Ich brauche meinen Kopf für den Platz, da muss ich klar denken können", erklärt Paszek. Neben einem noch zu findenden Fitness-Coach, der Paszek auch auf Turniere begleiten soll, möchte sie auch ihren heimischen Osteopathen des Öfteren auf die WTA-Tour holen.
Positive Bilanz
2012 wird ihr trotz vieler Tiefen doch auch positiv in Erinnerung bleiben: "Ich war sehr happy, dass ich dieses Jahr einen Turniersieg heimholen konnte. Das war sehr wichtig für mich. Ich konnte mein Wimbledon-Viertelfinale verteidigen, und auch sonst noch ein paar Viertelfinali spielen." Und am meisten freute es sie, dass sie eines ihrer großen Ziele erreicht hat: Sie steht erstmals auch im Doppel in den Top 100. "Das war für mich eigentlich aussichtslos", meinte Paszek lachend, da habe ihr Coach Pavel sehr geholfen.
Ungeklärte Situation um Fed-Cup-Team
Geklärt sehen will sie auch die Situation um das ÖTV-Fed-Cup-Team samt Kapitän 2013. "Nach dem Fed Cup in Israel haben wir gesagt, wir sollten uns zusammensetzen und planen, damit wir nächstes Jahr das perfekte Umfeld für den Fed Cup haben. Jetzt stehen wir ein paar Monate davor da und sind keinen Schritt weiter", sagte Paszek und sah dies als Aufruf an den ÖTV. "Es ist unser Ziel, dass wir aus dieser Gruppe (Euro-Afrika-Zone, Anm.) herauskommen." Der Ruf war vielleicht gar nicht nötig, ÖTV-Sportdirektor Clemens Trimmel wollte sich diese Woche mit Paszek diesbezüglich zusammensetzen.