42 Grad auf dem Platz
Australian Open: Brutale Hitze schockt Profis
15.01.2014
Spieler kritisieren Turnier-Organisatoren.
Die Temperaturen von über 40 Grad Celsius machen den Tennis-Profis bei den Australian Open schwer zu schaffen. Bis Mittwoch hatten bereits zehn Profis aufgegeben oder waren gar nicht erst zu ihren Matches angetreten. Allerdings war nicht immer die brutale Hitze dafür verantwortlich.
Kritik an den Veranstaltern gab es am Mittwoch von der Deutschen Sabine Lisicki. "Die Schiedsrichter übernehmen die Entscheidung, ob bei dieser Hitze gespielt werden kann. Ich kann nur sagen, was jeder sieht: Spieler und Ballkinder übergeben sich und kollabieren. Es gibt einen Punkt, an dem es zu heiß wird, um Sport zu treiben", so die Wimbledon-Finalistin nach ihrer Dreisatz-Niederlage gegen die Rumänin Monica Niculescu.
Olympiasieger Andy Murray hatte die Veranstalter bereits am Dienstag heftig kritisiert, nachdem der Kanadier Frank Dancevic auf dem Platz kollabiert war und die Chinesin Peng Shuai sich übergeben musste. Auch Ballkinder waren umgekippt. "Es muss nur einmal etwas passieren", sagte der Brite. "Es sieht für den ganzen Sport furchtbar aus, wenn Leute zusammenbrechen, Ballkinder oder Zuschauer", sagte Murray, der auf Todesfälle in anderen Sportarten verwies.
"Es ist gefährlich da draußen auf dem Platz"
Dancevic kollabierte während des zweiten Satzes, konnte seine Partie aber nach einer Behandlungspause zu Ende spielen. "Viele Spieler haben Probleme. Es ist einfach zu heiß, um zu spielen, aber bis einmal jemand stirbt, wird es so weiterlaufen", kritisierte Dancevic, der dem Franzosen Benoit Paire 6:7,3:6,4:6 unterlag. Er findet die Sache nicht fair. "Ich habe schon sehr viele Fünf-Satz-Matches gespielt, dass ich dann nach eineinhalb Sätzen einen Hitzschlag bekomme, ist nicht normal. Es ist gefährlich da draußen auf dem Platz."
"Es hat sich angefühlt, als wäre man unter einer Glocke. Man dachte, es schmilzt einem die Haut weg", sagte die Deutsche Andrea Petkovic. Und Besserung ist nicht in Sicht. Bis Freitag soll das Thermometer täglich die 40-Grad-Marke überschreiten.
Organisatoren unter Druck
Doch die Veranstalter verweisen auf die bestehende Hitze-Regel. Diese bemisst in einer Mischung aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit einen Wert, wann es für die Akteure zu gefährlich wird, zu spielen. Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch verschickten die Organisatoren gegen Abend, als das Thermometer immer noch 30 Grad zeigte, eine kurze Mitteilung, dass dieser Wert nicht erreicht worden sei.
Doppel-Asse überzeugen
Österreichs Doppel-Spieler trotzten am Mittwoch erfolgreich ihren Gegner und der Hitze. Der Wiener Alexander Peya, der Steirer Oliver Marach und der Vorarlberger Philipp Oswald kamen mit ihren Partnern in die zweite Runde. Ausgeschieden ist in Melbourne aber das aus der Salzburgerin Sandra Klemenschits und der Vorarlbergerin Yvonne Meusburger
gebildete ÖTV-Damen-Doppel.