Erste Bank Open

Thiem überrollt G. Melzer im Ösi-Duell

25.10.2016

ÖTV-Star lässt seinem Landsmann in der Wiener Stadthalle keine Chance.

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Der Niederösterreicher Dominic Thiem hat am Dienstag einen optimalen Start in das Erste Bank Open erwischt. Der 23-Jährige gewann am "THIEMstag" des Wiener ATP-Tennisturniers gegen seinen engeren Landsmann Gerald Melzer 6:0,6:3 und zog ins Achtelfinale ein. In dem trifft der Weltranglisten-Neunte am Donnerstag auf den ungesetzten Serben Viktor Troicki. Für Melzer ist die Saison hingegen beendet.

Vor 7.500 Zuschauern war Satz eins des zweiten Tour-Duells von Österreichs aktueller Nummer eins und zwei in nur 21 Minuten vorbei. Hatte sich Melzer im Frühjahr 2015 im München-Viertelfinale auf Sand in drei Sätzen durchgesetzt, kam er diesmal im Eröffnungsdurchgang nur auf acht Punkte. Thiem kannte in dieser Phase förmlich keine Gnade mit dem 26-Jährigen. Im zweiten Satz fing sich Melzer ein wenig und brachte seine ersten drei Servicespiele durch.

Seine einzigen Breakbälle fand der Weltranglisten-74. im letzten Game vor, ließ sie ungenutzt, womit es seine letzten Punkte in dieser Saison waren. Denn Melzer verabschiedete sich danach in den Urlaub. Ganz anders wohl die nächsten Wochen von Thiem, die Teilnahme am World Tour Finale ab 13. November in London wird immer konkreter.

"Immer ein kleiner Wermutstropfen"

In dieser Hinsicht nahm er auch das Auftakt-Out von Tomas Berdych (CZE-2) zur Kenntnis: "Das spielt mir schon in die Karten." Der Fokus des Lichtenwörthers liegt in dieser Woche aber ganz klar auf seinem Heimturnier, dessen Ouvertüre er am Sonntag mit dem "Tie Break Tens" gewonnen hatte. Wichtig war Thiem der Sieg gegen Gerald Melzer auch, da er in den vergangenen beiden Jahren am Vogelweidplatz in Runde eins verloren hat.

"Ich liebe das Turnier über alles. Da will man nicht in der ersten Runde die Segel streichen", meinte er. "Ich bin froh, dass ich jetzt noch ein Match habe." Nach der Partie gegen den Jüngeren der Melzer-Brüder konnte er sich nicht uneingeschränkt freuen. "Natürlich bin ich glücklich über den Sieg, aber gegen einen Landsmann ist da immer auch ein kleiner Wermutstropfen."

Er habe einen sehr guten Start ins Match gehabt, wofür seine am vergangenen Mittwoch aufgenommene, konzentrierte und gute Vorbereitung verantwortlich sei. "Viel besser hätte ich mich auf dieses Turnier nicht vorbereiten können."

"Rhythmus nach hinten verlegen"

Da Thiem am Mittwoch in der letzten Partie des Tages mit seinem Freund und Landsmann Dennis Novak im Doppel gegen die US-Zwillinge Bob und Mike Bryan spielt, rechnete er auch für die Partie gegen den gegen Kevin Anderson (RSA) siegreich gebliebenen Troicki mit einer späten Ansetzung. "Der Rhythmus wird daher ganz nach hinten verlegt", verriet der Sieger von heuer vier Turnieren. Am Mittwoch werde er aber sicher auch eine Trainingseinheit absolvieren.

Melzer jun. war nach seinem Saisonfinale die Enttäuschung anzumerken, auch wenn er alles versucht habe. "Aber wenn du gegen einen Top-Ten-Mann einen schlechten Ball spielst, bist du schon auf der Reise oder es ist vorbei", sagte der Deutsch Wagramer. "Ich habe aber geschaut, dass ich nehme, was ich kriegen kann." Dass er in Satz eins ein zu Null kassiert hat, könne schon einmal passieren.

"Aber ich habe dann gekämpft, dass ich aufs Score-Board komme." Er werde nun in Wien und danach Spanien urlauben. Dass er nach seiner bisher besten Saison im Ranking gut dastehe, sei für ihn eine neue Situation. "Ich bin in ATP-Hauptbewerben und erstmals fix im Hauptbewerb eines Grand Slams."

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