23-Jähriger ließ gegen Querrey Djokovic-Out ungenutzt.
Nach sieben Zweisatzerfolgen in Serie ist die Siegesserie von Dominic Thiem am Donnerstag (Ortszeit) in Acapulco mit einer Zweisatzniederlage zu Ende gegangen. Österreichs Tennis-Star unterlag im Viertelfinale des ATP-500-Turniers dem US-Amerikaner Sam Querrey 1:6,5:7. Damit hat Thiem beim Amerika-Doppel mit den Events in Rio de Janeiro und Acapulco dennoch fast so gut abgeschnitten wie 2016.
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Hatte er im Vorjahr einem Halbfinale in Brasilien den Turniersieg in Mexiko folgen lassen, kommt zum diesmaligen Viertelfinal-Out als Titelverteidiger der vorwöchige Rio-Titel. Das macht in diesen beiden Wochen insgesamt 590 Punkte und um nur 90 Zähler weniger als vor einem Jahr. Da aber unter Masters-1000-Level ohnehin nicht alle seine Punkte in das Ranking einfließen, wird Thiem mit gleichem Punktestand wie vor Rio und unverändert als Weltranglisten-Neunter in die nächste Woche gehen.
Weg wäre frei gewesen
Nichtsdestotrotz ist die erste Niederlage im zweiten Duell mit Querrey bedauerlich. Denn im Halbfinale hätte nicht der Weltranglisten-Zweite Novak Djokovic gewartet, da der Serbe später dem Australier Nick Kyrgios 6:7(9),5:7 unterlag. Allerdings befindet sich Querrey grundsätzlich sehr stark in Form, im Achtelfinale hatte er den Belgier David Goffin (5) 6:2,6:3 abgefertigt. Nun spielt der 29-Jährige um ein Final-Duell mit dem Spanier Rafael Nadal (2) oder dem Kroaten Marin Cilic (3).
Das bisher einzige Duell mit Querrey hatte Thiem vor einem Jahr im Acapulco-Halbfinale 6:2,6:2 gewonnen. Diesmal funktionierte der erste Aufschlag der Nummer vier mit einer Quote von 69 Prozent besser als im Achtelfinale gegen den Franzosen Adrian Mannarino, Querrey nutzte seine Chancen als Rückschläger aber nahezu perfekt. Von fünf Breakbällen verwertete er vier. Thiem hingegen nur einen von sechs, stand bei einer 5:3-Führung im zweiten Satz aber dennoch knapp vor dem Satzausgleich.
Jetzt gehts zu den März-Klassikern
Querrey machte den Sack jedoch mit vier folgenden Game-Gewinnen in Serie nach insgesamt nur 67 Minuten zu. Für Thiem richtet sich damit die Konzentration früher als erhofft auf die März-Klassiker in Indian Wells und Miami. Bei beiden Masters-1000-Turnieren war er im vergangenen Jahr im Achtelfinale ausgeschieden, ein heuer besseres Abschneiden beim Hartplatz-Doppel scheint also in Reichweite. Bei einem der beiden Turniere wird Thiems Coach Günter Bresnik wieder dazukommen.
In der weiteren heurigen Turnierplanung von Österreichs Nummer eins fiel auch bereits die Entscheidung, dass Thiem heuer nicht in Kitzbühel aufschlägt. Der Lichtenwörther hat sich dafür entschieden, statt beim ATP-250-Event in der "Gamsstadt" zeitgleich in der Woche ab 31. Juli auf Hartplatz beim ATP-500-Turnier in Washington anzutreten. In Hinblick auf die vier Wochen danach beginnenden US Open macht dies für Top-Ten-Spieler Thiem sicher Sinn.
Bei den Kitzbüheler Organisatoren herrschte natürlich keine Freude darüber, dass der Lokalmatador nach sechs Auftritten en suite diesmal in "Kitz" nicht dabei ist. "Natürlich sind wir enttäuscht. Aber aus sportlichen Gründen müssen wir die Entscheidung natürlich auch verstehen und nachvollziehen", erklärte Turnierdirektor Alexander Antonitsch. Der Kärntner war von Bresnik über die Entscheidung des "Teams Thiem" informiert worden.
"Nicht der beste Termin"
Antonitsch ist bewusst, dass der Event in Tirol für Topspieler nicht den allerbesten Termin hat. "Unser Turnier ist das letzte Sandplatzturnier des Jahres und findet direkt in der Woche vor dem ATP-1000-Turnier in Kanada statt. Spieler, wie eben Dominic, sind verpflichtet dort anzutreten. Die Entscheidung ist nachvollziehbar, heuer etwas Neues zu probieren und sich in Washington auf Hartplatz vorzubereiten."
Dieser Konstellation bewusst, hatten sich die Kitzbüheler mit Umag schon auf einen Deal verständigt gehabt. Kitzbühel wäre demnach im Termin vorgerückt, das Sand-Turnier in Umag wäre in der aktuellen Kitz-Woche und weil auf Hartplatz, für europäische Topspieler attraktiver gewesen. Der Vorschlag sei im November bei den ATP-Finals eingebracht und für gut befunden worden, vor der ATP-Reform im Jahr 2019 gebe es aber keine Änderungen im Turnierkalender.
Der Schwerpunkt für heuer wird in Kitzbühel laut Aussendung nun auf verfügbare gute Spieler aus den Einzugsgebieten Österreich, Deutschland und Italien gelegt. Das Feld soll aus einer Mischung aus jungen aufstrebenden sowie routinierten Spielern bestehen. Für 2018 strebt Veranstalter Markus Bodner ein "Kitz-Comeback" Thiems an. Finanziell wurde bereits ein verbessertes Angebot auf den Tisch gelegt. Und für Thiem geht es auch noch um die "Große Gams", den Turniersieg in Kitzbühel.
Für heuer sieht es nun jedenfalls danach aus, dass Gerald Melzer Österreichs best-klassierter Spieler beim österreichischen Sommer-Höhepunkt sein wird. In der Nacht auf Freitag (MEZ) unterlag der 26-Jährige im Achtelfinale von Sao Paulo dem Argentinier Diego Schwartzman in ebenso 67 Minuten 2:6,2:6. Damit muss der Niederösterreicher weiter auf die Rückkehr in die Top 100 warten. Nun hat der jüngere der Melzer-Brüder aber bis Mitte April keine Punkte zu verteidigen.