Erreichen der zweiten Woche Thiems "Primärziel".
Nach Viersatz-Erfolgen über Jan-Lennard Struff und Jordan Thompson geht es für Dominic Thiem am Samstag (2. Match nach 01.00 Uhr MEZ) um das Erreichen seines "Primärziels" bei den Australian Open: der Teilnahme an der zweiten Turnierwoche. Mit einem Sieg über den Franzosen Benoit Paire kann sich Thiem erstmals in Melbourne und zum insgesamt vierten Mal für ein Major-Achtelfinale qualifizieren.
Bei den US Open (2014 und 2016) und den French Open (2016, Halbfinale) hat Thiem diese Hürde bisher geschafft. Als Nummer acht des ATP-Rankings ist Thiem gegen den 27-jährigen Paire (ATP-47.) im ersten Aufeinandertreffen zu favorisieren. Coach Günter Bresnik sieht bei seinem Schützling einen Aufwärtstrend. "Das erste Match war schwer, es war auch die zweite Partie nicht so einfach. Da hat er die ersten zwei Sätze sehr gut gespielt. Im Großen und Ganzen muss man mit der Aufschlagleistung gegen Thompson sehr zufrieden sein und die Form ist auf jeden Fall ansteigend", konstatierte Bresnik gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Er hat von der Grundlinie dann die meiste Zeit gut gespielt, auch wenn er noch viele unerzwungene Fehler macht, aber er spielt sehr druckvoll."
Thiem muss gegen "Zauberer" ran
Den 1,96 m großen Paire bezeichnet Bresnik als "Zauberer". "Da weiß man nie, was man kriegt. Der hat eine unglaubliche Rückhand, wahrscheinlich eine der besten auf der Welt. Der Rest ist halt sehr 'shaky' bei ihm. Er spielt unkonventionell und sehr viele Stoppbälle. Er serviert einen sehr guten Slice nach außen, also das wird auch wieder eine sehr schwere Partie."
Nach dem Sensations-Aus des als Nummer zwei gesetzten Titelverteidigers Novak Djokovic ist Thiem in seinem Tableau-Viertel der am höchsten platzierte Spieler, der noch im Bewerb steht. Im Falle des ersten Achtelfinaleinzugs in Melbourne würde Thiem entweder auf den Aufschlag-Riesen Ivo Karlovic (CRO-20) oder David Goffin (BEL-11) treffen. Gegen Goffin hatte Thiem im Vorjahr in der dritten Australian-Open-Runde verloren.
"Man weiß, was ich von Setzungen halte, das ist komplett bedeutungslos. Paire ist ein äußerst unangenehmer Spieler, es wären auch Goffin oder Karlovic äußerst unangenehm. Das wird nicht leichter, das sind so viele gute Spieler. Wenn er das morgen gewinnt, bin ich heilfroh", erklärte Bresnik zu diesbezüglichen Spekulationen.
Thiem mag Platzverhältnisse
Thiem wurde schon in der Margaret Court Arena, in der er in der Nacht auf Samstag übrigens wieder spielt, nach dem Aus von Djokovic in seinem Viertel befragt. Zunächst war sich Thiem gar nicht sicher, ob Djokovic überhaupt in seiner Rasterhälfte war. "Ach ja stimmt! Aber das wäre ja erst im Viertelfinale gewesen - so weit denke ich noch gar nicht", versicherte der siebenfache Turniersieger.
Schon nach dem Match gegen Thompson hatte sich Thiem positiv über den langsameren Court in der zweitgrößten Arena der Anlage geäußert. Nun bekommt er also neuerlich diese Bühne für das wichtige Match gegen Paire. "Der Platz kommt mir sehr entgegen, draußen ist es wirklich sehr schnell. Ich habe gewusst, sollte es nicht so laufen, kann ich auch einmal den Ball mit Spin reinspielen und laufen. Da hat man irgendwie einen Plan B, den man auf schnellen Belägen nicht so hat, finde ich, also war die Ausgangssituation schon ein bisschen besser heute", sagte Thiem nach dem Thompson-Spiel.
Gegen den unberechenbaren Paire erwartet Thiem eine schwere Aufgabe. "Aber ich freue mich und es ist auf jeden Fall das Match, um in die zweite Woche zu kommen und mein Primärziel einmal zu erreichen. Es wird sicher ein interessantes und cooles Match werden."