Die Tour de Suisse wird von einer tragischen Nachricht überschattet: Der Schweizer Rad-Star Gino Mäder (26) ist nach einem Horror-Crash am Donnerstag im Spital gestorben.
Der Schweizer Radprofi Gino Mäder ist nach seinem schweren Sturz auf der Tour de Suisse gestorben. Sein Team Bahrain Victorious gab die Nachricht am Freitag bekannt. Der 26-jährige Mäder war am Donnerstag auf der fünften Etappe in der Abfahrt vom Albula zum Zielort in La Punt gestürzt und musste reanimiert werden. Er wurde ins Krankenhaus in Chur geflogen. Dort erlag Mäder am Tag darauf aber seinen schweren Verletzungen.
"Wir sind durch den Verlust unseres außergewöhnlichen Fahrers, Gino Mäder, am Boden zerstört. Sein Talent, seine Hingabe und sein Enthusiasmus waren eine Inspiration für uns alle", sagte Team-Manager Milan Erzen in einem Statement. Das Team werde ihm zu Ehren fahren. Die Mitglieder lagen sich vor dem Start der 6. Etappe in Chur in den Armen und trauerten. In der Schweiz nicht dabei sind die beiden Österreicher Rainer Kepplinger und Hermann Pernsteiner, die ebenfalls für Bahrain fahren. Nach einiger Zeit vermeldeten die Veranstalter, dass das Teilstück nach Oberwil-Lieli nicht gestartet wird. Einzig die letzten 30 Kilometer werden in Gedenken an den Verstorbenen gesammelt gefahren.
???????? Gino, thank you for the light, the joy, and the laughs you brought us all, we will miss you as a rider and as a person.
— Team Bahrain Victorious (@BHRVictorious) June 16, 2023
❤️ Today and every day, we ride for you, Gino.
???? https://t.co/CSx5BsWfRz pic.twitter.com/caBmfmWwyg
Vor der Todesmeldung war noch Hoffnung aufgekommen. Roland Kretsch, der Arzt an der Unfallstelle, hatte gegenüber der Tageszeitung "Blick" erklärt, dass die Reanimation schnell und bestens geklappt habe. Der regungslos in einem Bach gelegene Mäder wurde sofort reanimiert, stabilisiert und anschließend ins Spital geflogen. Der Sportler sei aber während der ganzen Zeit bewusstlos gewesen.
Große Trauer im Fahrerlager nach der Schock-Nachricht.
Sheffield erleidet Gehirnerschütterung
Bei dem Vorbereitungsrennen für die Tour de France war am Donnerstag auch der Amerikaner Magnus Sheffield gestürzt und wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und Prellungen. Die beiden Unfälle ereigneten sich vom Albulapass in der rasanten Abfahrt mit rund 100 km/h zum Zielort La Punt.
We are heartbroken! Gino you've been an excellent rider but even more a wonderful person! Always smilling and making people happy arround you! Rest in peace! Our thoughts are with Gino's family!
— Tour de Suisse (@tds) June 16, 2023
Below you can find the official statement of @BHRVictorious pic.twitter.com/hqLF8FF5nQ
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und auch einen Zeugenaufruf gemacht. Die Organisatoren der Tour haben in Absprache mit Mäders Team und seiner Familie derweilen entschieden, das Rennen fortzusetzen.
I do not know if it is right to show it. I do not know what is right or wrong today.
— Lorenzo Fortunabro (@LFortunabro) June 16, 2023
But I think anyhow it helps to understand what happened to the cycling family.
Küng, Bissegger, Dillier and others grieving for Gino.
Saddest day since a long time. pic.twitter.com/qxTqky6AZV
Zu den Fahrern, die wegen der Streckenführung Kritik an den Organisatoren übten, zählte auch Weltmeister Remco Evenepoel. Es sei keine schlaue Idee gewesen, das Ziel einer solchen Etappe nach einer Abfahrt zu platzieren, sagte der Belgier dem "Blick" zufolge. "Aber man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert", meinte Evenepoel noch vor der traurigen Nachricht.