Millionenturnier in Miami
Tomic lässt Vater vom Platz verweisen
27.03.2012
Papa Tomic nervt Sohn während Spiel gegen Ferrer. Federer unterliegt Roddick.
Das kommt auch nicht oft vor: Bertrand Tomic fühlte sich während seines Spiels gegen David Ferrer vom eigenen Vater derart genervt, dass er den Schiedsrichter bat, den Herrn Papa aus dem Stadion zu weisen.
Nervig
Zuvor hatte Vater John Tomic bei jedem Fehler seines Sohnes genörgelt, Grimassen gezogen und den Kopf geschüttelt. Bertrand in einer Spielpause zum Referee: „Schick bitte meinen Vater raus, er nervt. Ich weiß, es ist mein Vater, aber er nervt.“ Der verdutzte Referee weiß im ersten Moment nicht, wie er auf diese außergewöhnliche Bitte reagieren soll, meint dann aber ob Tomic seinen Vater nicht selbst rausschicken könnte. Daraufhin antwortet dieser ehrlich: „Das hilft nichts, er wird nicht gehen.“
Am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss: Der Referee verwarnte den Vater, der sich das Spiel aber im Stadion zu Ende ansehen durfte. Der nach wie vor etwas genervte Tomic verlor die Partie gegen Ferrer dann auch glatt 4:6, 4:6. Wie es nach dem Spiel zwischen Vater und Sohn weiterging ist nicht bekannt…
Federer-Serie von Roddick gestoppt
Die 16 Matches andauernde Siegesserie des Schweizers Roger Federer ist am Montag (Ortszeit) in der 3. Runde von Miami zu Ende gegangen. Der 30-Jährige verpasste durch ein 6:7(4),6:1,4:6 gegen den US-Amerikaner Andy Roddick (Nr. 31) erstmals seit acht Jahren das Achtelfinale dieses Masters-1000-Tennisturniers. Davor hatte Federer seit den US Open im vergangenen September 40 seiner 42 Partien auf der Tour gewonnen.
Vorahnung bestätigt
Der Turniersieger heuer in Rotterdam, Dubai und Indian Wells hatte zuletzt im Juni 2010 in Halle gegen Lleyton Hewitt gegen einen Spieler von außerhalb der Top 20 verloren. Roddick scheint in der Weltrangliste nur noch auf Position 34 auf, nichtsdestotrotz hatte Federer vor dem Duell mit der ehemaligen Nummer eins gewarnt. Nach 121 Minuten Spielzeit wurde er darin bestätigt, Roddick verkürzte im Head-to-Head auf 3:21.
Die Niederlage des Weltranglisten-3- gegen die Nummer 31 des Turniers war aber unnötig. Mit 87:82 gewann der Eidgenosse mehr Punkte als der US-Routinier, und er servierte auch besser. Nach dem Verlust des ersten Durchgangs im Tiebreak hatte Federer mit sechs Game-Gewinnen in Folge zum 1:1 in Sätzen ausgeglichen. In Satz drei wehrte Roddick aber drei Breakchancen Federers zum 2:0 ab und drehte damit die Partie.
Auferstehung von Roddick
Viel hatte nicht auf einen Sieg des zuletzt oft verletzten Roddick hingedeutet, auch wenn er Anfang März in New York eine Exhibition gegen Federer 7:5,7:6(7) gewonnen hatte. Danach scheiterte der 29-Jährige aber in Delray Beach im Viertelfinale und in Indian Wells in der Runde der letzten 32. "Aber jetzt habe ich wieder einmal wie aus einem Guss gespielt - ein unglaublich tolles Gefühl", sagte Roddick nach dem Erfolg.
Fairer Verlierer
Federer anerkannte die Leistung seines Bezwingers. "Ich habe eher gegen eine ehemalige Nummer eins als gegen einen Spieler aus den Ranking-Dreißigern verloren. Aber ich habe auch meine heuer vielleicht schon 30 Matches (Anm.: 26) gespürt." Roddick spielt nun gegen Juan Monaco (ARG). Novak Djokovic kam gegen seinen serbischen Landsmann Viktor Troicki mit 6:3,6:4 weiter, spielt nun gegen Richard Gasquet (FRA).
Asarenka mit Mühe ins Viertelfinale
Im Damen-Achtelfinale wurde die Siegesserie von Wictoria Asarenka fast gestoppt. Die Weißrussin feierte mit einem 1:6,7:6(7),7:5 gegen die Slowakin Dominika Cibulkova aber doch ihren heuer schon 26. Erfolg auf der Tour. Die Weltranglisten-Erste war gegen die Nummer 16 des Events schon 1:6,0:4 zurückgelegen. Asarenka jagt damit weiter die Marke der Schweizerin Martina Hingis von 1997 mit 37 Erfolgen von Jahresbeginn an.
Venus Williams fixiert Rückkehr in Top 100
Die nur per Wildcard ins Turnier gekommene Venus Williams steht nach einem 6:7(4),6:2,6:2 gegen Ana Ivanovic (SRB-15) ebenso im Viertelfinale und wird von WTA-Position 134 in die Top 100 zurückkehren. Die US-Amerikanerin spielt nun gegen Agnieska Radwanska (POL-5). Ein Duell mit ihrer Schwester könnte es erst im Finale geben, Serena (Nummer 10) muss sich dafür zunächst gegen die Dänin Caroline Wozniacki (4) durchsetzen.