Höchstgelegene Bergankunft der Tour-Geschichte.
Die 98. Tour de France, deren 3.471 km lange Strecke am Dienstag in Paris präsentiert wurde, scheint maßgeschneidert für Alberto Contador. Doch ob der dreifache Gesamtsieger am 2. Juli in der Region Vendee an der französischen Atlantikküste am Start stehen wird, ist fraglich. Der Spanier fehlte jedenfalls bei der offiziellen Vorstellung des Parcours, der erstmals seit mehreren Jahren wieder vier Bergankünfte aufweist.
"Verdacht ist nicht gleich Schuld"
Tour-Direktor Christian Prudhomme äußerte die Hoffnung, dass die Wartezeit bis zur Entscheidung über die weitere Vorgangsweise nach dem Clenbuterol-Nachweis bei Contador nicht zu lange dauert. "Verdacht ist nicht gleich Schuld, wir warten auf die Ergebnisse der Untersuchungen von UCI und WADA", erklärte Prudhomme, "und wir hoffen sehr, dass wir nicht zu lange warten müssen." Nach dem Doping-Nachweis bei Tour-Sieger Floyd Landis (USA) 2006 hatte es mehr als ein Jahr gedauert, ehe Oscar Pereiro (ESP) offiziell zum Gewinner erklärt wurde.
100-Jahr-Jubiläum
Der Galibier-Pass (2.645 m) wird anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der ersten Befahrung durch den Tour-Tross im Mittelpunkt stehen. Er ist das höchstgelegene Etappenziel in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt und muss tags darauf von der schwierigeren Nordseite im Zuge der 109-km-Etappe nach L'Alpe d'Huez erneut erklommen werden. Zuvor warten in den Pyrenäen mit Luz-Ardiden und dem Plateau de Beille ebenfalls zwei Bergankünfte auf die Fahrer der 22 Teams. L'Alpe d'Huez wird nur zwei Tage vor der finalen Zielankunft in Paris (24. Juli) eine Vorentscheidung bringen, der Gesamtsieger wird nach dem vorletzten Abschnitt, dem einzigen langen Einzelzeitfahren um Grenoble (41 km), feststehen.
Einziges Etappenziel im Ausland wird Pinerolo im Piemont sein (17. Etappe), von wo die Radprofis tags darauf (21.7.) zur Bergankunft auf den Galibier klettern werden.