Nach Tour-Ende steckte Rad-Held im Gewitter fest

Tour-Sensation Felix Gall: 'Da ist noch mehr möglich'

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Am Tag nach überstandenen Tour-de-France-Strapazen wurde es noch einmal stressig für Felix Gall.

Zwischenlandung in Zürich, Gewitter. Das Flugzeug Richtung München mit Gall an Bord steckte stundenlang fest. Dabei hatte unser Rad-Held ein Interview für die ZiB 2 vereinbart – das wurde auf heute verschoben.

Am Sonntag, vor dem Start zur letzten Etappe, hatte der Tour-de-France-Achte und Sieger der Königsetappe die heimischen Reporter zur Video-Call-Runde geladen.
Dabei sprach Gall ausführlich über ...

... sein sensationelles Tour-Debüt:

„Die letzten drei Wochen waren unglaublich. Wenn mir vor dem Start jemand gesagt hätte, dass ich das erreichen würde, hätt ich das nie und nimmer geglaubt. Ich bin Woche für Woche stärker geworden. Es war dermaßen über den Erwartungen, dass ich noch länger brauchen werde, um alles zu realisieren. Es eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Zukunft.“

... die Schmerzen der vergangenen Tage:

„Tour der Qualen trifft’s ganz gut. Oft hat man das Gefühl, die anderen sind viel stärker und man selbst leidet am meisten. Dabei leiden die anderen genauso, nur versuchen es alle zu verheimlichen und nur ihr Pokerface zu zeigen. Meine schlechten Tage hatte ich zum Glück bei Etappen, bei denen es sich nicht so ausgewirkt hat.

... seine Rolle im AG2R-Team:

„Wir haben jetzt viele und lange Gespräche mit der Teamführung – darüber, wo die Reise hingeht. Ich muss mir überlegen: Was will ich? Will ich mich auf die einwöchigen Rundfahrten konzentrieren oder doch auf die Grand Tours. Die Tour de France ist was ganz Spezielles, die Champions League des Radsports.“

... die nächsten Tage:

„Am Dienstag (heute, d. Red.) schalt ich das Handy ab. Am Mittwoch fahr ich das Innenstadt-Kriterium in Wels und am Samstag in San Sebastian, dafür will ich die Spannung noch einmal hochhalten. Danach hab ich sechs, sieben Wochen rennfrei, in dieser Zeit kann ich einmal tun, was ich will.“

... den Werdegang nach dem Junioren-WM-Titel 2015:

„Vielleicht wär’s bei einem anderen Team schneller gegangen. Aber jetzt bin ich da, wo ich mich innerlich gesehen hab, wofür ich all die Jahre gearbeitet hab. Das war der Anspruch, der Wunsch, den ich an mich hatte.“

... den Hype um unseren neuen Rad-Helden:

„Während der Tour hab ich davon wenig mitbekommen. Ich hab alle Energie für mich gebraucht und versucht, Nebengeräusche auszublenden.“
... einen möglichen Angriff auf Tour-Gesamtsieg: „Das ist dann das nächste Level. Man hat aber mein Potenzial gesehen, und ich glaub sehr wohl dass da noch mehr möglich ist.“

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