Darts-Weltmeister Peter Wright muss die Titelverteidigung bei der WM in London vorzeitig abhaken. Der 52-jährige Schotte verlor am Dienstagabend in der dritten Runde überraschend mit 1:4 gegen Kim Huybrechts.
"Snakebite" Wright war vor der WM von privaten Problemen geplagt worden, seine Frau und Managerin Joanne war lange krank. Für den Belgier Huybrechts geht es im Achtelfinale gegen Landsmann Dimitri van den Bergh.
Der schottische Paradiesvogel Wright könnte trotz seines frühen Ausscheidens bei der WM zum 4. Jänner die Nummer eins der Welt werden. Das liegt daran, dass Rivale Gerwyn Price aus Wales das Sieger-Preisgeld von vor zwei Jahren abgezogen bekommt. Wird keiner aus dem Trio Price, dem Niederländer Michael van Gerwen oder dem Engländer Michael Smith Weltmeister, würde Wright den Nummer-eins-Status wieder übernehmen. Van Gerwen trifft am (heutigen) Mittwochabend auf den Wiener Mensur Suljovic.
Klare Angelegenheit für Price
Price wiederum hat die WM-Träume von Ex-Champion Raymond van Barneveld beendet und seine eigenen Titelambitionen deutlich unterstrichen. Er gewann das Duell der Ex-Weltmeister am Dienstag klar mit 4:0 und steht im Achtelfinale. "The Iceman", wie Price genannt wird, legte stark los und entschied die ersten beiden Sätze im Eiltempo für sich. Der frühere Rugby-Profi muss das Turnier in London gewinnen, um Platz eins in der Weltrangliste zu behaupten.
"Barney", der Weltmeister von 2007, ist beim wichtigsten Turnier längst nicht mehr der Alte. Bei seinen vergangenen vier Teilnahmen steht nun ein Drittrunden-Aus, zweimal das Zweitrunden-Aus sowie einmal der K.o. in der ersten Runde. Der vor ein paar Jahren bereits zurückgetretene van Barneveld hatte sich durch einen erfolgreichen Herbst zurück in die Top 32 der Rangliste geschoben. Doch der starke Price war an diesem Abend eine Klasse zu gut für den 55-Jährigen.
Neben Price und Huybrechts sowie van den Bergh sind auch Nordirlands Newcomer Josh Rock, der walisische Routinier Jonny Clayton und der Deutsche Gabriel Clemens ins Achtelfinale eingezogen. "The Dreammaker", wie der 28 Jahre alte van den Bergh genannt wird, besiegte den Polen Krzysztof Ratajski 4:1.
Der 21 Jahre alte Rock ist der Aufsteiger des Jahres und bezwang den seit Jahren etablierten Engländer Nathan Aspinall in einem hochklassigen und packenden Match mit 4:3. In der nächsten Runde wartet Clayton, der beim 4:1-Erfolg über den Nordiren Brendan Dolan kaum Probleme hatte. Clemens gewann einen Krimi gegen den Waliser Jim Williams mit 4:3.