Bericht online

USADA veröffentlicht Armstrong-Protokolle

10.10.2012

26 Zeugen haben ausgesagt - US-Anti-Doping-Agentur bringt Bericht.

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© EPA
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Die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) untermauert ihre Dopingsperre gegen Lance Armstrong in ihrem am Mittwoch an die UCI, die WADA und die WTC gesendeten mehr als 1.000-seitigen Bericht mit belastenden Aussagen von 26 Zeugen, darunter 15 Radprofis.

Die Agentur stellte den Bericht samt Anhang mit allen Zeugenaussagen, Bankauszügen, Dopingprotokollen und Schriftverkehr unter http://cyclinginvestigation.usada.org/ online.

Armstrongs Anwalt Tim Herman bezeichnete den Bericht indes als "einseitig" und "unbestätigt".

Laut USADA enthält die Beweisführung gegen Armstrong beeidete Zeugenaussagen von 26 Personen, davon 15 Radprofis. Unter den elf ehemaligen Teamgefährten Armstrongs befinden sich laut USADA die zurückgetretenen Tyler Hamilton, George Hincapie oder Floyd Landis. Auch sechs noch aktive Fahrer, wie Levi Leipheimer, Christian Vande Velde und David Zabriskie, packten über das Dopingsystem aus.

Hincapie gestand Doping
George Hincapie, langjähriger Wegbegleiter von Lance Armstong, legte unterdessen ein Dopinggeständnis ab. Er habe während einem Teil seiner Karriere auf unerlaubte Substanzen zurückgegriffen, so der von der USADA als Belastungszeuge genannte 39-Jährige am Mittwoch via Aussendung. "Mir wurde früh klar, dass es unmöglich war, mit den Besten mitzuhalten, ohne Dopingmittel einzunehmen", schrieb der heuer zurückgetretene US-Amerikaner.

Leipheimer, Vande Velde, Danielson und Zabriskie wurden gesperrt. Die genaue Dauer der Sperren für das Quartett blieb zunächst unklar. Sollte allerdings wie in ähnlichen Fällen die Kronzeugenregel greifen, wären die Fahrer nach einem halben Jahr im kommenden Frühling wieder startberechtigt.

Geldströme und Emails
Laut USADA beweisen wissenschaftliche Daten, nachgewiesene Geldströme und Email-Korrespondenz die Verwendung, den Besitz und die Weitergabe von Dopingsubstanzen durch Armstrong und das US-Postal-Team, das bedauerlicherweise Millionen an US-Steuergeldern erhalten habe.

Die Agentur hatte Armstrong im August lebenslang gesperrt . Der Radsport-Weltverband (UCI) muss nun über die Bestätigung der Sanktion und die mögliche Aberkennung aller seiner sieben Tour-de-France-Titel entscheiden. Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Triathlon-Dachverband (WTC) erhielten eine Kopie des Berichtes.

Der mittlerweile als Triathlet aktive Armstrong hat die Doping-Vorwürfe stets bestritten. Er verzichtet aber trotzdem auf das Anfechten der USADA-Entscheidung vom August und bezeichnete die Ermittlungen stets als lächerlich.


 
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