US-Star kämpft Lendenwirbelverletzung und Gegnerin nieder.
Erst nach 3:03 Stunden hat sich Venus Williams am Mittwoch mit Ach und Krach in die dritte Runde der Australian Open gespielt. Williams setzte sich letztlich gegen Sandra Zahlavova (CZE) mit 6:7(8),6:0,6:4 durch, hat sich aber im Finish des Tiebreaks eine Lendenmuskel-Verletzung zugezogen. Williams kämpfte sich durch und gab danach zu, dass sie bei einem weniger wichtigen Turnier wohl aufgegeben hätte.
Auch Schiavone und Scharapowa mit Mühe
French-Open-Siegerin Francesca Schiavone, Nummer 6 des Turniers, rang die unbekannte Kanadierin Rebecca Marino auch erst nach 2:26 Stunden mit 9:7 im dritten Satz nieder. Dafür hatten die topgesetzte Dänin Caroline Wozniacki, die gegen die Bezwingerin von Tamira Paszek, Vania King (USA), nur ein Game abgab, und Justine Henin (BEL-11) gegen die Britin Elena Baltacha leichtes Spiel.
Maria Scharapowa rang die Französin Virginie Razzano mit 7:6(3),6:3 nieder, die Russin machte sich mit einem langsamen Start das Leben schwer. "Das Wichtigste war, dass ich den Satz nicht aufgegeben habe, obwohl ich 0:3,0:40 zurückgelegen bin", sagte Scharapowa, die nun auf die Deutsche Julia Görges trifft. Letztere zog mit einem Dreisatz-Sieg über die als Nummer 20 gesetzte Estin Kaia Kanepi erstmals in ihrer Karriere in die Runde der letzten 32 eines Majors-Turniers ein.
Williams nun gegen Petkovic
Auch deren Landsfrau Andrea Petkovic, wie Görges eine Bad-Gastein-Siegerin, darf sich nach dem Drei-Satz-Erfolg über Anne Keothavong (GBR) auf eine große Gegnerin einstellen: Gegen die angeschlagene Venus Williams kann sich Petkovic sogar ein bisschen mehr Chancen ausrechnen. Williams hatte nach dem letzten Punkt im Tiebreak laut aufgeschrien und war dann zur Behandlung vom Platz gegangen.
Für die siebenfache Grand-Slam-Siegerin war es einer der schmerzvollsten Momente ihrer Karriere, meinte sie später auf der Pressekonferenz. Sie hofft, dass sich die Verletzung bis zum nächsten Match beruhigt. Williams ist in Melbourne erst nach einer viermonatigen Knieverletzungs-Pause auf die Tour zurückgekehrt, die sie sich bei den US Open zugezogen hatte. "Ich habe kein Match bei einem Turnier in langer Zeit aufgegeben. Das ist Zeugnis davon, wie ich mich fühle, wenn ich auf den Platz gehe. Ich bin dort, um zu bleiben."
Hoffnung ist immer da
Trotz ihrer Verletzungen ist Venus nie daran verzweifelt, auch wenn sie die Rehabilitationen immer "gehasst" hat. "Was mich aufrecht hält ist, dass ich weiß, wenn ich gesund bin, spiele ich wirklich gut." Wie gut die Fans ihr neuestes, wieder sehr gewagtes Outfit finden, sei dahingestellt. Das löchrige gelbe Oberteil zeigt viel Haut, unter ihrem regenbogenfarbenen Rock lässt ein hautfarbener Slip den Eindruck entstehen, als hätte die US-Amerikanerin gar nichts drunter an. Venus Williams, die ihre Tennis-Kleidung selbst designt, sorgt seit Jahren für Diskussionen unter den Modebewussten. "Das Outfit ist durch 'Alice im Wunderland' inspiriert. Ja, lacht nicht", sagte Williams.
Die Erklärung muss wohl nicht näher kommentiert werden. "Es ist eine Art Überraschung, denn wenn Alice das Hasenloch runtergeht, findet sie all die Dinge, die so überraschend sind."